Fazit:
Hertha BSC schlägt den 1. FC Köln mit 2:0! In einer ereignisreichen Begegnung im Olympiastadion, in der es auf beiden Seiten sehr viele Torschüsse zu verzeichnen gab, nimmt die unter dem Strich leicht bessere und vor allem effizientere Mannschaft die drei Punkte mit. Peter Stöger kann mit dem Auftritt seiner Mannschaft allerdings durchaus zufrieden sein, abgesehen von der Chancenverwertung und einer sehr wackeligen Phase seiner Abwehr nach dem Seitenwechsel. Beide Offensivreihen lieferten heute ein Spektakel ab, das einige Tore mehr verdient gehabt hätte. Am Ende rangt Vedad Ibišević heraus, der nach 20 Monaten ohne Erfolgserlebnis mit einem Doppelpack seine Wiederauferstehung feiert. Die Hertha zieht in der Tabelle an den Geissböcken vorbei, hat bei zehn Punkten das bessere Torverhältnis als Köln. Wenn beide Teams am Wochenende ähnlich stark aufspielen, ist in Frankfurt respektive daheim gegen Ingolstadt ein Sieg wahrscheinlich. Einen schönen Abend noch!

Tooor für Hertha BSC, 2:0 durch Vedad Ibišević
Der Matchwinner schraubt den Deckel drauf! Nach einem Kölner Einwurf erobern die Blau-Weissen den Ball im Mittelkreis. Über van den Bergh und Baumjohann wird Ibišević steil geschickt. Er bewahrt freistehend vor Horn die Nerven und schiebt flach in die rechte Torecke ein. Der Treffer ist gleichzeitig der Schlusspunkt; das Spiel wird nicht wieder angepfiffen.

120 Sekunden bleiben noch auf der Uhr. Baumjohann dreht sich auf links um Heintz herum und legt dann für den eingewechselten van den Bergh ab. Dessen Direktabnahme aus 14 Metern ist zu unplatziert, wird von Horn weggefaustet. Entscheidung verpasst!

Die Nachspielzeit beträgt vier Minuten! Gelingt dem FC noch der Ausgleich? Jetzt müssen die letzten Reserven mobilisiert werden. In den jüngsten Minuten konnten sich die Gäste noch einmal steigern.

Modeste mit einem Kopfball auf die rechte Ecke, die Jarstein problemlos unter sich begräbt. Wie nach seiner Einwechslung in Wolfsburg bewirbt sich der norwegische Schlussmann auch heute für die Stammposition zwischen den Pfosten.

Nun doch noch eine Drangphase der Gäste, die sich mit einer Ecke vorne festsetzen. Stark rettet am ersten Pfosten, nachdem er gegen Modeste mit den Armen gearbeitet hat. Der Franzose geht zu Boden, doch dieses Einsteigen reicht nach Ansicht von Referee Meyer nicht für einen Strafstoss.

Der FC muss noch anscheinend doch abreissen lassen. Peter Stöger peitscht seine Elf aus der Coachingzone heraus zwar nach vorne, aber derzeit kommen die Rheinländer nur noch selten über die Mittellinie. Über einen Gegenstoss gelingt's mal wieder, aber Zollers Querpass von rechts verpasst Osako deutlich.

Berlin ist um Spielkontrolle bemüht. Man hat aber so viel Lust, weiter nach vorne zu spielen, dass hin und wieder zu viel riskiert wird. Bei aller Freunde über diese Herangehensweise: Der Ausgleich per Konter wäre schon sehr ärgerlich.

Das Match hat weiterhin ein hohes Unterhaltungsniveau. Köln will den Ausgleich mit aller Macht und die Hertha stellt sich nicht einfach nur an den eigenen Strafraum. Nach den bisherigen 79 Minuten hätten eigentlich beide Mannschaften drei Punkte verdient.

Das war riskant! Nach einem langen Schlag von Risse will Stark mit dem Hinterkopf zu Jarstein zurückspielen. Er übersieht dabei den lauernden Hosiner, der in seinem Rücken beinahe eher am Ball ist als der Berliner Schlussmann.

Gelbe Karte für Philipp Hosiner (1. FC Köln)
Hosiner arbeitet gegen Lustenberger mit den Armen, reisst den Schweizer nieder. Schiedsrichter Meyer muss nach langer Zeit mal wieder eine Gelbe Karte zeigen. In den meisten Szenen kann der Unparteiische darauf verzichten, seine Pfeife zu nutzen. Hier steht heute der Fussball im Vordergrund.

Darida scheitert an Horn! Dem Ex-Freiburger öffnen sich nach Durchstossen des gegnerischen Mittelfelds grosse Räume vor der Viererkette. Er ballert aus 18 Metern hoch auf die halblinke Torecke. Horn hebt ab und kommt mit den Fingerspitzen heran.

Haraguchi beinahe mit der Entscheidung! Der Japaner startet auf der rechten Strafraumseite nach Steilpass von Weiser durch. Er scheitert aus schwierigem Winkel an Horn, der die Hoffnungen im Gästeblock erhalten kann.

Gerhardt probiert's auf eigene Faust! Der Joker bewegt sich von links leicht in die Mitte und zielt aus 18 Metern auf die rechte Ecke. Das Leder wird abgefälscht und droht in der linken Seite einzuschlagen. Jarstein kann noch abbremsen und schnappt es sicht.

Die Mannschaft von Peter Stöger hat in den letzten Minuten bewiesen, dass sie noch etwas im Tank hat und noch lange nach geschlagen ist. Nach einer schwachen ersten Viertelstunde im zweiten Durchgang käme der Ausgleichstreffer in dieser Phase nicht mehr überraschend. Mit Hosiner ist ein weiterer Offensiver auf dem Rasen.

Weiser rettet für den geschlagenen Jarstein! Nach einer Parade gegen einen Risse-Schuss steht Jarstein weit vor seinem Kasten. Lehmann kommt per Kopf zum Abschluss. Weiser ist auf der Linie postiert und kann den Versuch aus acht Metern kurz vor der Linie bremsen. So nahe war der FC dem Ausgleich noch nie!

Vogt wird vom Rasen getragen. Hoffentlich ist nichts gebrochen beim defensiven Mittelfeldspieler. Sein Ersatz in der restlichen Spielzeit heisst Yannick Gerhardt.

Vogt hat's im Luftduell erwischt. Er wurde im Gesicht getroffen und liegt nach dem Zweikampf mit Darida benommen am Boden. Er wird in der letzten halben Stunde definitiv nicht mehr mitmachen können.

Risse findet keinen Abnehmer! Aus dem Nichts hat Kölns Nummer sieben auf rechts sehr viel Platz. Anstatt selbst aus guter Position abzuschliessen, lässt er sich etwas abdrängen und sucht dann Osako in der Mitte. Lustenberger fängt den Querpass ab.

Im Defensivzentrum ist die Stöger-Truppe jetzt nicht mehr auf der Höhe. Haraguchi schliesst nach Solo von rechts in die Mitte flach auf die rechte Ecke; Horn reagiert wunderbar. Wenn das hier so weitergeht, ist das 2:0 nur noch eine Frage der Zeit.

Den muss der Stocker im Netz unterbringen! Eine flacher Hereingabe kullert von rechts auf den zweiten Pfosten und gerät durch einen leichten Kontakt ins Hüpfen. Stocker hat aus fünf Metern vollkommen freie Bahn. Er hält den rechten Fuss halbherzig hin und befördert das Leder über das Gehäuse von Horn.

Es bleibt ein sehr unterhaltsames Bundesligaspiel, in dem derzeit nur die gefährliche Abschlüsse der Gäste fehlen. Hertha ruht sich nicht auf dem Vorsprung aus und geht dadurch durchaus Risiken ein, sich Gegenstosse einzufangen. Beim FC geht jetzt deutlich mehr über links.

Kalou verpasst die lange Ecke knapp! Der Ivorer wird auf halblinks in den Strafraum geschickt, ist im Sprint schneller als Heintz. Er schiesst flach auf die rechte Torseite. Horn macht sich lang, kommt nicht heran. Zur rechten Torstange fehlt ein halber Meter.

Bittencourt schafft es über den linken Flügel in den Sechzehner. Er ballert aus spitzem Winkel in Richtung kurzer Ecke. Stark stellt sich dem Ball in den Weg und wehrt ihn mit dem angelegten rechten Arm ab. Die Gäste fordern Handelfmeter, doch Florian Meyer entscheidet sich gegen einen Pfiff.

Bisher stehen die Zeichen nach dem Seitenwechsel auf Vorentscheidung. Offensichtlich hat Pál Dardai in der Kabine die Defensive herausgegeben, dass der zweite Treffer schnell nachgelegt werden sollte. Der FC wirkt derzeit etwas überfordert.

Der BSC macht kurz nach Wiederanpfiff Druck. Nach Eindringen in den Strafraum über links folgen einige hohe Querbälle; die Kölner Verteidiger kommen nicht dazwischen. Aus dem Durcheinander kommt Ibišević zum Abschluss. Horn kann den suboptimalen Rechtsschuss des Bosniers mit einem tollen Reflex stoppen.

Weder Peter Stöger noch Pál Dardai sahen sich in der Halbzeit veranlasst, personelle Änderungen an ihren Startformationen vorzunehmen. Mit Hosiner und Zoller hat der Gästetrainer noch zwei offensive Alternativen in der Hinterhand; die Ersatzleute des ungarischen Übungsleiters sind grösstenteils für die Sicherung des eigenen Kastens bestimmt.

Willkommen zurück zum zweiten Abschnitt im Olympiastadion! Mit dem Ende seiner Torflaute hat Ibišević die Hertha in die angenehme Position gebracht, dass der FC nach dem Seitenwechsel irgendwann mehr Risiken eingehen muss und sich daraus Räume für die Blau-Weissen ergeben dürften. Die Stöger-Truppe hat bisher eine durchaus gute Leistung gezeigt und hätte ebenfalls schon treffen können. Deshalb ist noch alles möglich für die Gäste.

Halbzeitfazit:
Zufriedene Gesichter zum Pausenpfiff bei allen Beteiligten, die es mit den Blau-Weissen halten. Mit einer 1:0-Führung gegen den 1. FC Köln geht die Hertha aus Berlin in die Halbzeit. In einer interessanten Partie, die temporeich begann und in der die Hauptstädter Ballbesitzvorteile haben, hat es auf beiden Seiten einige Chancen gegeben. Wie in Wolfsburg wurde dem BSC ein klarer Strafstoss verwehrt; Heintz hat Kalou in Minute 15 klar zu Fall gebracht. Der FC bietet auf seiner linken Abwehrseite zu viele Räume an, weiss im Vorwärtsgang aber durchaus zu gefallen. Die Hausherren bringen viele Flanken vor den Kasten Horns, doch meist sind die Innenverteidiger des FC zur Stelle. Anders kurz vor dem Pausenpfiff, als Ibišević per Kopf zum 1:0 traf. Jetzt sind die Rheinländer in der Bringschuld. Bis gleich!

Tooor für Hertha BSC, 1:0 durch Vedad Ibišević
Die lange Durststrecke des Vedad Ibišević ist Geschichte! Plattenhardt flankt von der linken Seitenlinie halbhoch auf den ersten Pfosten. Ibišević hält die Stirn rein und sorgt aus gut acht Metern dafür, dass der Ball in der langen Ecke einschlägt. Damit trifft der Bosnier erstmals seit Januar 2014 und bringt die Hertha nach vorne!

Der Nachschlag beträgt eine Minute!

Modeste wuchtet das Spielgerät beinahe in den linken Winkel! Der Franzose steht nach einer Hereingabe von links deutlich besser zum Ball als Stark. Er packt aus sieben Metern einen sehr harten Kopfstoss aus, der das Ziel nicht weit verfehlt. Jarstein bleibt wie angewurzelt stehen.

Beim folgenden Eckstoss wird's wieder gefährlich! Diesmal verlängert Stark mit der Stirn auf den langen Pfosten. Dort verpasst die Kugel das Aluminium nur um Zentimeter. Da wäre Horn nicht herangekommen.

Horn rettet in höchster Not! Ibišević nickt einen Eckstoss von Plattenhardt, die von rechts nahe an das Tor getreten wird, auf die halbrechte Ecke. Kurz vor Überqueren der Linie kann Horn den Einschlag mit beiden Händen verhindern.

Osako trifft von der rechten Strafraumseite nach Anspiel von Risse aus leicht spitzem Winkel den Querbalken, wird aber im Moment des Schusses wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen. Eine knappe Entscheidung der Unparteiischen um Florian Meyer.

Köln kann trotz der ballbesitzmässigen Überlegenheit einige Abschlüsse herausspielen. Defensiv hat der FC vor allem auf links einige Probleme: Hector kann die zahlreiche Hereingaben von Weiser und Haraguchi nur selten stoppen. Seine Kollegen in der Mitte verhindern Schlimmeres, indem sie Ibišević und Kalou sehr eng decken.

Bittencourt besorgt im Alleingang beinahe die Kölner Führung! Der Ex-Hannoveraner zieht von links mit hoher Geschwindigkeit nach innen und schliesst aus 20 Metern gegen die Laufrichtung von Jarstein auf die kurze linke Torecke ab. Mit seinem wuchtigen Versuch trifft er den Aussenpfosten!

Jetzt ist es Heintz, der eine kurze Pause braucht. Im Luftduell war sein Kopf gegen die Schulter von Haraguchi geprallt. Glücklicherweise scheint er sich keine Gehirnerschütterung zugezogen zu haben; auch hier ist eine Behandlung nicht nötig.

Die Hertha gibt den Takt vor und hat mittlerweile deutlich mehr Spielanteile. Köln kann mit einer passiveren Rolle leben. Den Rheinländern fehlt es gerade über die linke Aussenbahn an Durchschlagskraft. Es konzentriert sich fast alles auf die Mitte und den rechten Flügel.

Olkowski treibt die "Torfabrik" über halbrechts temporeich vorne. Er produziert aus mittlerer Entfernung ein Mix aus Schuss und Vorlage, der am Ende nicht auf den Kasten fliegt, für Modeste aber unerreichbar ist. Das war schwach vom aufgerückten Aussenverteidiger!

Stocker nickt eine Weiser-Flanke von der rechten Grundlinie in die rechte Torecke, doch zum Zeitpunkt des Einschlags ist die Partie schon längst gestoppt. Der Grund: Vor der Hereingabe des Rechtsverteidigers hat die Kugel das Spielfeld schon deutlich verlassen. Schön herausgespielt war's trotdzem.

Osako liegt mit Schmerzen am Boden, nachdem er infolge Lustenbergers fairer Grätsche unsanft gelandet ist. Der Kölner Angreifer schüttelt sich kurz und setzt das Spiel ohne Behandlung fort. Derweil bekommt der bisher wirkungslose Bittencourt ein paar Instruktionen von Trainer Stöger.

Haraguchi findet Kalou! Der Japaner nimmt auf rechts an Fahrt auf und kann durch die Hosenträger von Hector hart in das Zentrum passen. Der ivorische Angreifer nimmt in Bedrängnis direkt ab, ballert aber aus acht Metern deutlich an Horns Kasten vorbei.

Darida schaufelt einen Freistoss von der rechten Aussenbahn auf den zweiten Pfosten. Letztlich ist das Spielgerät zu lange in der Luft, um einen Kollegen in Szene zu setzen. Heintz schraubt sich hoch und befördert es mit dem Schädel aus der Gefahrenzone.

So langsam entwickeln sich also auch Szenen in den Strafräumen. Während der BSC immer noch mit dem verwehrten Elfmeter hadert, hatte der FC zwei gute Einschussmöglichkeiten. Ballbesitzmässig tun sich beide Teams nicht viel.

Jarstein steht erneut im Mittelpunkt des Geschehens, als wenig später eine Flanke aus halbrechter Position zu ihm durchrutscht. Bittencourt kann die Flugkurve aus kurzer Distanz etwas verändern, doch erneut ist kein Vorbeikommen am Berliner Schlussmann.

Vogt mit der Topchance auf das 0:1! Hectors Freistossflanke vom rechten Flügel senkt sich an der Strafraumkant, wo der defensive Mittelfeldspieler mit der Stirn auf die halblinke Torecke verlängert. Jarstein reagiert wunderbar, wehrt das Leder zur Seite ab.

Es hätte Strafstoss für den BSC geben müssen! Nach Weisers Hackentrick an der rechten Strafraumlinie wird Kalou von Heintz' Grätsche in einem Masse abgeräumt, dass Florian Meyer es eigentlich nicht übersehen kann. Die Unmutsbekundungen der Hauptstädter auf den Rängen und auf dem Rasen sind verständlich!

Infolge eines langen Einwurfs von der linken Seitenlinie wirken die Kölner Verteidiger erstmals ungeordnet. Sowohl Haraguchi als auch Darida wollen dies für einen Abschluss aus dem Gewusel heraus nutzen, bleiben in kurzem Abstand jedoch an den roten Stutzen hängen.

Es könnte für die Berliner ein zäher Abend werden, an dem ein hohes Mass an Geduld gefragt ist. Köln zeigt sich im Mittelfeld bislang als zweikampfstark und lässt zwischen den Linien wenige Räume. Gleichzeitig ist das Aufbauspiel der Gäste sauber und hat noch keine Fehler produziert.

Gelbe Karte für Per Skjelbred (Hertha BSC)
Der norwegische Sechser wird von Osako überlaufen und kann sich hinter der Mittellinie nur mit einer Grätsche von hinten helfen. Mit dieser trifft er nicht den Ball. Schiedsrichter Meyer entscheidet sich für eine frühe Gelbe Karte.

Die Hertha ist um Spielkontrolle bemüht und kann das Geschehen auch weitgehend in der gegnerischen Hälfte halten. Die Rheinländer sind jedoch gut formiert und spielen nach Ballgewinn präzise nach vorne. Nach dem Derbysieg hat sich die Stabilität beim FC wieder deutlich erhöht; das sah Samstagnachmittag noch deutlich wackeliger aus.

Nach Plattenhardts Eckstoss von der rechten Fahne wird Horn am zweiten Pfosten von Skjelbred angegangen. Meyer erkennt dieses Offensivfoul und unterbindet es unverzüglich. Der Kölner Keeper hat sich in dieser Szene dennoch sehr gut durchgesetzt und von dieser kleinen Attacke nicht beeindrucken lassen.

Die ersten Eindrücke vom grünen Parkett sind durchweg positiv. Beide Mannschaften beginnen mit hohem Tempo. Während die Gäste schon einmal über den linken Flügel vorstossen kann, ist es auf der Gegenseite Kalou, dessen Flanke aus dem rechten Halbfeld etwas zu lang ist und ins Toraus segelt.

Peter Stöger verzichtet auf Rotation, schickt die elf Startspieler vom Samstanachmittag ins Rennen. In einer 4-4-2-Grundformation hat also erneut die junge Innenverteidigung um Frederik Sørensen und Dominque Heintz das Vertrauen des Kölner Trainers. Mit Dominic Maroh hat sich einer der beiden zuvor ausgefallenen Stammspieler auf dieser Position zurückgemeldet und sitzt heute wieder auf der Bank.

Pál Dardai verändert seine Formation nach dem Spiel in Wolfsburg dreifach. Für die verletzten Thomas Kraft und Sebastian Langkamp beginnen Rune Jarstein und Niklas Stark im Kasten respektive in der Innenverteidigung. Ausserdem ersetzt Salomon Kalou Tolga Ciğerci. Im 4-4-2 greift der Ivorer neben Vedad Ibišević an; Vladimír Darida lässt sich auf die Doppelsechs zusammen mit Per Skjelbred fallen.

Flutlichtabend im Olympiastadion – los geht's!

Lehmann gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Lustenberger, so dass die Hauptstädter anstossen werden.

In diesem Augenblick betreten die Mannschaften den Rasen. Die Hausherren präsentieren sich in Blau und Weiss; Köln trägt rote Klamotten. Gut 38000 Zuschauer befinden sich in der Endspielstätte der WM 2006.

Kann der BSC nach dem sehr ordentlichen Auftritt beim Vizemeister auch heute überzeugen und seine Leistung auch in Punkte umwandeln oder setzt der FC den besten Saisonstart seit 26 Jahren fort und gewinnt erstmals seit November 2009 in der Hauptstadt?

Schiedsrichter in Charlottenburg-Wilmersdorf ist Florian Meyer. Der 46-jährige Kanzleileiter pfeift für den RSV Braunschweig im Niedersächsischen Fussballverband und ist seit Oktober 1998 in der Bundesliga unterwegs. Meyer wird nach Ende der laufenden Saison die nationale Altersgrenze für Referees erreicht haben und befindet sich daher auf der Zielgeraden seiner Karriere. Bei seinem 275. Einsatz auf höchstem nationalen Level erhält er an den Seitenlinien Unterstützung von Frank Willenborg und Christoph Bornhorst. Als Vierter Offizieller zuständig ist Holger Henschel.

Vor der zweiten Länderspielpause Anfang Oktober hat der Hauptstadtverein ein machbares Programm, könnte gegen Köln, in Frankfurt und gegen Hamburg eine kleine Siegesserie hinlegen. Zumindest die beiden Matches vor heimischer Kulisse sollten eine Festigung des sicheren Platzes im Mittelfeld der Tabelle zulassen. Die Hertha will im dritten Jahr nach dem direkten Wiederaufstieg den Klassenerhalt so früh wie möglich eintüten und dann weiterschauen; nach dem starken Auftritt in Wolfsburg scheint dieses Vorhaben nicht unrealistisch zu sein.

"Wir nehmen viel positives aus dem Spiel gegen Gladbach mit. Es warten diese Woche aber bereits zwei weitere schwierige Aufgaben auf uns. Wir wollen ungeschlagen aus Berlin zurückkommen", umreisst Peter Stöger die Zielsetzung für den heutigen Auftritt. Es könnte punkteträchtige sieben Tage für den FC werden, schliesslich wartet - schon am Freitag – mit dem FC Ingolstadt ein weiterer Gegner, gegen den Köln nicht als grosser Aussenseiter startet. Setzen sich die Rheinländer zunächst im oberen Tabellendrittel fest?

Die Verunsicherung der Stöger-Truppe durch die 2:6-Klatsche in Frankfurt war vor drei Tagen zu spüren und könnte sich auch noch auf die nächsten Aufgaben auswirken. Zwar blieb Timo Horn in den 90 Minuten gegen die schwarz-weiss-grüne Borussia ohne echte Prüfung, doch seine Vorderleute waren bei weitem nicht so stabil wie gewünscht. Durch die mutigere Spielweise geht der FC höhere Risiken ein; möglicherweise macht man in der Hauptstadt aber einen kleinen Schritt zurück und baut zunächst auf eine sattelfeste Abwehrreihe.

Auch in Köln ist die Stimmungslage vor der englischen Woche wunderbar. Dies liegt allerdings nicht wirklich an der am Samstag gezeigten Leistung, sondern am reinen Ergebnis des Heimspiels gegen Borussia Mönchengladbach: Erstmals seit fast sieben Jahren konnte der FC ein Rheinderby gegen die Fohlen für sich entscheiden. In einem ausgeglichenen Match markierte Anthony Modeste per Kopf in Minute 64 den Treffer des Tages, der die lange Durststrecke der Geissböcke beendete. Sportlich hat man keine Bäume ausgerissen, doch Tabellenplatz fünf stelle alle Kölner zufrieden.

"Das ist eine neue Hertha unter meiner Führung. Wir machen Fortschritte. Es ist nicht mehr wie letztes Jahr. Das sieht nach Fussball aus, das ist das Wichtigste", verbreitet Pál Dardai Optimismus und sieht im Vergleich zum defensiven, destruktiven Fussball direkt nach seiner Amtsübernahme im Februar, der auf den Ligaverbleib zielte, eine deutliche Entwicklung. Ob Ciğerci, Plattenhardt, Haraguchi oder Stocker: Derzeit gibt es einige Berliner, die so richtig aufblühen und für einen Aufschwung im Klub sorgen.

In Ostniedersachsen durfte die Truppe von Coach Pál Dardai lange auf einen Extrazähler hoffen, schliesslich hielt sie bis in die Schlussphase hinein ein torloses Remis. Erst in Minute 76 kassierte sie den ersten Gegentreffer; kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit besorgte erneut Joker Bas Dost per Strafstoss den Endstand. Ohne Belohnung mussten die Blau-Weissen die kurze Heimreise antreten, haben aber die Erkenntnis gewonnen, in der Fremde bei sehr ambitionierten Teams mithalten zu können.

Fünf Wochenenden ist die Spielzeit 2015/2016 alt und der BSC bewegt sich in den erwarteten Tabellenregionen mit leicht positiver Tendenz nach oben. Mit zwei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen ist die Bilanz ausgeglichen. Nach dem überraschenden Auftakterfolg in Augsburg sind die Ergebnisse der folgenden vier Begegnungen nicht aus dem Rahmen gefallen. In Dortmund und zuletzt in Wolfsburg wurde verloren; gegen Bremen und Stuttgart sprangen insgesamt vier Punkte heraus.