Fazit:
Mailand gewinnt in einem in der zweiten Halbzeit doch noch interessanten Fussballspiel nach 0:1 Rückstand noch mit 2:1! Inter kam nach ganz schwachem ersten Durchgang besser aus der Pause, kassierte gegen den Spielverlauf den Rückstand, doch kam schnell zurück. Der beste Mann auf dem Platz Icardi schoss nicht nur verdienterweise den Ausgleich, sondern legte auch den Siegtreffer vor. Dass die Hausherren den Dreier holen und damit eventuell auch endlich richtig in die Saison starten ist aber auch einem groben Schnitzer des Unparteiischen zu verdanken, der eigentlich in der Nachspielzeit zugunsten Juves auf den Punkt hätte zeigen müssen. So aber macht der Gastgeber die peinliche Niederlage unter der Woche in der Europa League wett und befreit sich von den grössten Sorgen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Samir Handanovič (Inter)
Der Schlussmann holt sich wegen Spielverzögerung nochmal den Karton ab, aber das ist kurz darauf egal. Denn die Partie ist vorbei!

Paulo Dybala vergibt den nächsten Angriff mit einer ganz schwachen Flanke und Samir Handanovič lässt sich richtig viel Zeit beim Abstoss.

Inklusive Behandlungspause für Khedira sind nun schon zwei Minuten der Nachspielzeit um. Lässt das der Unparteiische noch nachspielen?

Muss Elfmeter geben! Au backe! Samir Handanovič wirkt bei einer Hereingabe in den Fünfer zögerlich, kommt dann klar nach Sami Khedira an den Ball und rennt den Deutschen mit den Fäusten voran um. Der Schiedsrichter gibt Freistoss für den Keeper und honoriert den Fünfer als Schutzzone des Schlussmanns. Nur war das leider eine komplette Fehlentscheidung!

Jetzt warten noch ganz heisse vier Minuten Nachspielzeit auf die Hausherren.

Gelb-Rote Karte für Éver Banega (Inter)
Was hat die Partie noch mit uns vor? Nach einem klaren taktischen Foul muss der Mittelfeldmann runter. Ärgerlich ist damit vor allem, wie de erste Verwarnung vorhin zustande kam. Denn die war komplett unnötig.

Was geht noch für Juve? Waren die vielen Wechsel bei den Gästen vielleicht doch ein wenig zu viel?

Da sind die Konter der Mailänder schon potenter, die natürlich jetzt auch mit ordentlich Selbstvertrauen daherkommen.

Gelbe Karte für Éver Banega (Inter)
Der Argentinier diskutiert bei einem Freistoss ein wenig viel und wird verwarnt.

Juve hat nach dem Rückstand nun mehr Ballbesitz, so richtig viel kommt dabei aber nicht rum. Es ist sicherlich nun auch nicht einfach, nun den Schalter umzulegen.

Aber noch bewegen wir uns im Konjunktiv und Gonzalo Higuaí­n zeigt warum. Nach einer Flanke steigt er hoch, setzt zwar den Ball ein gutes Stück neben das Tor, aber die Hausherren müssen natürlich aufpassen. Denn viele Chancen braucht ein Mann dieser Qualität nicht.

Das könnte hier wahrlich eine Initialzündung für Inter werden, wenn man den Meister nach Rückstand schlagen würde.

Jetzt müssen wir uns erst einmal sortieren: Inter dreht die Partie und das ist aufgrund der zweiten Halbzeit durchaus verdient! Bedanken dürfen sie sich einmal mehr bei ihrem Kapitän, der hier vorne mal wieder hellwach war und dann auch die Übersicht behielt.

Die nächsten Wechsel schliessen sich an. Massimiliano Allegri reagiert nun mit dem Rücken zur Wand offensiv und bringt einen zusätzlichen Stürmer für Abwehrmann Giorgio Chiellini. Wahrscheinlich wird damit auch das System verändert.

Tooor für Inter, 2:1 durch Ivan Perišić
Alex Sandro schiebt einen Ball halbherzig nach hinten und Mauro Icardi erläuft die Pille. Zwar verstolpert er die Szene zunächst und wird vor Buffon nach rechts abgedrängt, aber behält dan die Übersicht und löffelt das Leder nochmal in die Mitte. Der Kroate steigt aus sechs Metern hoch und platziert den Kopfball gegen die Laufrichtung der Schlussmanns. Keine Chance für den Altmeister!

Auch die Hausherren wechseln. Der Chilene geht abgekämpft runter und wird vom erfahrenen Brasilianer ersetzt.

Mario Mandžukić geht nach einer unglücklichen Vorstellung runter und der 90-Millionen-Mann soll es nun richten.

Also liebe Leute, jetzt ist auch mal gut! Stephan Lichtsteiner springt das Leder völlig unabsichtlich im Mittelfeld an die Hand und erneut fordern alle die zweite Gelbe. Vor allem Icardi reklamiert vehement und der Unparteiische täte nun gut daran, da jetzt einfach auch mal Karten für diese Unsportlichkeiten zu zücken. Bei allen Emotionen, das ist einfach nur affig...

Derweil liegt der erste Akteur mit einem Krampf auf dem Boden. Das ist zu diesem Zeitpunkt doch eher ungewöhnlich.

Frank de Boer reagiert offensiv auf den Treffer, weil er spürt, das heute etwas drin ist. Mit Ivan Perišić kommt sicherlich im Vergleich zu Éder der etwas dynamischere Spieler.

Tooor für Inter, 1:1 durch Mauro Icardi
Aber setzen wir nicht zu früh zum Fazit an, denn nur 137 Sekunden nach der Führung folgt die Antwort! Éver Banega tritt eine Ecke und der beste Mann der Mailänder schraubt sich am kurzen Pfosten hoch und köpft wuchtig in die Maschen.

Damit bewahrheitet sich mal wieder das alte Sprichwort der nichts genutzten Chancen. Inter war besser, aber letztlich setzt sich die individuelle Qualität des Favoriten durch.

Tooor für Juventus, 0:1 durch Stephan Lichtsteiner
Vorne hat Inter die Chancen, aber das Tor fällt gegen den Spielverlauf! Alex Sandro tritt auf links an und schüttelt seinen Gegenspieler ab. Der Bal geht flach in den Fünfer, wo der Torschütze optimal einläuft und nur noch den Schlappen hinhalten muss.

Das muss jetzt nicht sein! Der verwarnte Stephan Lichtsteiner setzt sich im gegnerischen Strafraum etwas zu hart ein und sofort fordern mehrere Mailänder die zweite Karte und den damit verbundenen Platzverweis. Das ist unsportlich und völlig unnötig.

Weiter gehts! Inter kontert nach einem einfachen Ballverlust von Chiellini, Mauro Icardi löffelt das Leder in den rechten Strafraum zu Antonio Candreva, der den Ball mit vollem Risiko aus spitzem Winkel volley nimmt und die lange Ecke nur knapp verfehlt.

Doppelchance! Mauro Icardi schlenzt einen Ball auf halblinker Position nur knapp am Tor vorbei und kurz drauf hat Éver Banega noch die Chance am Fünfer. So langsam spielt Juve da hinten mit dem Feuer!

Die Gäste sorgen aktuell für ein wenig Entlastung, rennen aber dann nur in den nächsten Konter. Immer wieder ist es vorne Mauro Icardi, der kämpft und ackert und Chancen kreiert.

Beste Phase der Mailänder! Gary Medel setzt sich im Mittelfeld gut ein und spitzelt den Ball Éder, dessen Schuss aus 23 Metern zur Ecke abgefälscht wird. Am zweiten Pfosten setzt Jeison Murillo das Leder dann bei der Ausführung neben das Tor.

War da was? Mauro Icardi kommt im Strafraum zu Fall. Aber der Unparteiische winkt die Szene trotz zahlreicher Proteste durch.

Bei einer Ecke im Verlauf ist der Keeper erneut gefordert und langt mit den Fäusten hin.

Der Gastgeber erhöht aktuell ein wenig die Schlagzahl und scheint sich dann doch für diesen Durchgang mehr vorgenommen zu haben. Eine Flanke ist allerdings hier leichte Beute für Oldie Gianluigi Buffon.

In der nächsten Szene hätten die Hausherren gerne Eckball gehabt, aber das Gespann zeigt zum Abstoss.

Allerdings schaltet Inter dann gut um. Übere links kommt der Ball an den Fünfer, wo Mauro Icardi nur eine Fussspitze zu spät kommt.

Da auch die Ecke ohne Vorkommnisse verläuft, bleibt es auch im zweiten Durchgang bis hierhin highlightfrei.

Fast macht es Inter hinten selbst spannend. Denn nach Balleroberung schenkt man ihn am eigenen Sechzehner gleich wieder her, aber der Schuss von Paulo Dybala wird dann geblockt.

Gelbe Karte für Gary Medel (Inter)
Schiri Tagliavento bestraft gleich das erste Foul der Halbzeit mit der Karte. Vielleicht etwas hart die Entscheidung, das Vergehen war aber unstrittig.

Halbzeitfazit:
Es war ziemliche Magerkost, was die Teams im ersten Abschnitt boten. Auf Taktik und Defensive beschränkt entwickelte sich kaum Spielfluss oder Offensivaktionen, so dass es im Verlauf ein ziemlich zäher Brei wurde. Ein bis zwei Chancen gab es zwar, aber wir hoffen mal, dass sich das Niveau noch steigert. Bis gleich!

Gelbe Karte für Kwadwo Asamoah (Juventus)
Der Mann aus Ghana holt sich für eine Grätsche im Mittelfeld mit dem Pausenpfiff den Karton ab.

An Mario Mandžukić läuft die Partie bislang auch komplett vorbei. Der Kroate hat kaum Ballkontakte.

Eine Minute gibt es obendrauf.

Wenn es mal bis zu den Sechzehnern geht, ist die Abwehr zur Stelle und löst das Ganze dann zumeist auch ohne Foul.

Uns fehlt zwar eine echte Heatmap, aber auch ohne diese lässt sich erahnen, dass die Strafräume eher grün daherkommen werden.

Mauro Icardi bleibt vorne bei Inter Dreh- und Angelpunkt, doch hier steht er nach einem langen Ball gegen Zwei auf verlorenem Posten. Sein Abschluss wird geblockt.

Nimmt die Partie nun vor der Pause doch noch etwas Fahrt auf? Wünschenswert wäre es!

Auf der Gegenseite ist es dann Mauro Icardi, der sich am linken Strafraum robust gegen Giorgio Chiellini durchsetzt und mit seinem Schlenzer nur knapp den langen Pfosten verfehlt.

Man muss nur meckern! Plötzlich hat Sami Khedira die Kopfballchance, bekommt aber am Fünfer nicht genug Druck hinter das Leder. Da kann man draus machen, denn der Deutsche stand da völlig frei.

Schuld ist da aber sicherlich nicht die Qualität auf beiden Seiten, sondern die doch sehr vorsichtigen taktischen Ausrichtungen. Sicherheit geht vor allem anderen.

Und immer noch unterbrechen viele Fouls den Spielfluss. Seien wir ehrlich: Mit Topspiel hat das hier nichts zu tun, eher mit mittelmässigem Zweitliga-Fussball.

Ob das die Mühe wert war? Mit Riesenschritte galoppiert Antonio Candreva zur Ausführung an, doch sein Geschoss aus 29 Metern geht in die Innenstadt.

Gelbe Karte für Andrea Barzagli (Juventus)
Der eben eingewechselte holt sich hier im Eiltempo die Verwarnung ab, weil er gegen Éder vor dem Sechzehner deutlich zu spät kommt.

Insgesamt hat die Partie auch nach knapp einer halben Stunde noch keine rechten Highlights zu bieten.

So beerbt der ehemalige Wolfsburger den ehemaligen Münchener. Das ist bitter für Benatia, der heute mal in der Startelf eine Chance bekam.

Zu allem Überfluss hat sich Medhi Benatia beim Abwehrversuch des Schusses wohl die Leiste gezerrt und muss wohl runter.

In der nächsten Szene wird Éder auf dem Weg zum Sechzehner nicht recht bedrängt und schliesst deshalb ab. Auch daneben, aber Inter nähert sich an.

Inter kommt zwar weiterhin nur über Flanken vor das Tor, aber da wird es jetzt zum ersten Mal ein wenig kribblig, weil ein Kopfball fast gefährlich durch den Fünfer flippert.

Gelbe Karte für Stephan Lichtsteiner (Juventus)
Der Schweizer kassiert die erste Verwarnung der Partie.

Zwar kann Inter in dieser Phase den Gegner am eigenen Strafraum festnageln, allerdings in den Sechzehner geht gegen die dichtgestaffelte Abwehr nichts.

So langsam dürfte es gerne ein wenig zwingender werden. Aber dieser Schuss von Gary Medel aus 24 Metern ist bislang der vielversprechendste Abschluss. Und der ging gute drei Meter drüber.

Die wird aber locker geklärt und Juve muss neu aufbauen.

In der Folge holt sich Juve den ersten Eckball heraus. Gary Medel hatte in der Mitte eine Flanke geklärt.

Éver Banega legt sich nach so einem Foul das Leder im Halbfeld zurecht und Mauro Icardi verlängert gefährlich mit dem Kopf auf den zweiten Pfosten. Aber kein Mailänder bekommt mehr die Fussspitze an den Ball.

Beide Abwehrreihen schmeissen sich voll in die Zweikämpfe. Daher unterbrechen zusätzlich viele Pfiffe den ohnehin eher zähen Spielfluss.

Aber auch bei der alten Damen passt noch nicht alles. Hier schlägt Giorgio Chiellini das Leder auf der linken Flanke auf der Suche nach einem Mitspieler deutlichst ins Aus.

Eine erste Standard der Gäste wird abgewehrt. So langsam reisst der Tabellenzweite das Geschehen an sich.

Die Intensität passt von Beginn an, aber es sind noch viele Ungenauigkeiten in der Partie.

Entwarnung: Es war ohnehin Abseits. Beziehungsweise es wurde Abseits entschieden, denn die Zeitlupe kann das so nicht bestätigen.

Wir gehen rein in die Partie.

Das geht ja gut los! Sami Khedira geht frei auf Samir Handanovič zu, aber ihm verspringt das Leder und so kann der Keeper der Hausherren zupacken.

Die Manschaften kommen auf den Platz und natürlich ist das Giuseppe Meazza dem Anlass angemessen ausverkauft.

Wir dürfen gespannt sein, ob Juve seiner Favoritenrolle gerecht wird oder Inter in der noch jungen Saison ein Ausrufezeichen setzen kann. Schiedsrichter der Partie ist Paolo Tagliavento mit seinen Assistenten Matteo Passeri sowie Alessandro Costanzo.

Allerdings muss der Argentinier sich heute zunächst mit der Bank begnügen, da Massimiliano Allegri in den englischen Wochen auf fünf Positionen rotiert. Ins bekannte 3-5-2 der Turiner rückt unter anderen der aus Bayern gewechselte Medhi Benatia in die defensive Dreierkette. Für Higuaí­n stürmt heute Mandžukić. Auf der Gegenseite rückt lediglich Éder für Ivan Perišić in die Startformation.

Allein vom CL-Auftakt unter der Woche hatte man sich mehr versprochen. Gegen Sevilla reichte es am Ende nur zu einem 0:0. Dass dieses traditionsreiche Duell trotzdem kein Selbstläufer wird, sollte selbstverständlich sein. Inter kam zuletzt auch etwas besser in die Liga und konnte auswärts den ersten Sieg verbuchen. Die Gäste um Sami Khedira und 90-Millionen-Mann Higuaí­n dürften also gewarnt sein.

Von diesen Problemen ist Juve weit entfernt und könnte gewissermassen als Vorbild für Inter dienen. Denn nach dem Wettskandal und Zwangsabstieg ist die alte Damen mittlerweile zurück in der Weltspitze, gewann zuletzt fünfmal in Folge den Titel in der Seria A und spielt auch in der Königsklasse zumeist eine gute Rolle. Auch heuer ist man in der Liga noch verlustpunktfrei und geht als entsprechend hoher Favorit ins Duell mit dem Tabellenfünfzehnten.

Grund für den Niedergang waren wohl auch anhaltende Querelen im Hintergrund inklusiver ständiger Wechsel der Anteilseigner und Verstösse gegen die UEFA Financial-Fair-Play-Richtlinien. Seit 2010 hat nun schon das dritte Investoren-Konsortium die Regie im Giuseppe Meazza übernommen und will den Klub zu altem Ruhm führen. Doch das Projekt liess sich so holprig an, dass bereits im August Roberto Mancini den Hut nehmen musste und Frank de Boer übernahm.

Internazionale gegen die alte Dame klingt zwar immer noch nach Spitzenfussball, Champions-League und entscheidenden Duellen um die Meisterschaft, aber davon sind die Hausherren seit einigen Jahren ein gutes Stück entfernt. Fast sehnsüchtig blickt man zurück auf 2010, als einem mit Pokal, Meisterschaft und Triumph in der Königsklasse das Triple gelang. Seitdem ist es stiller geworden um den Traditionsverein, und es reichte wenn nur zu Auftritten in der Europa League.