Fazit:
Am Ende rächt sich die schlechte Chancenverwertung der Gastgeber! Spartak war über 90 Minuten zwar klar die spielbestimmende Mannschaft, doch es ist CSKA, das die Partie durch einen Doppelschlag innerhalb von vier Minuten für sich entscheiden konnte. Dabei sorgten die beiden Treffer in der 31. und 35. Minute für eine deutliche Belebung der Partie, nur eine Minute später kamen die Hausherren per Elfmeter zum Anschlusstreffer. Der restliche Spielverlauf ist im Grunde schnell zusammengefasst: Die Spartachi drängten unaufhörlich auf den Ausgleich und hatten vor allem nach der Pause auch genügend Grosschancen für mindestens einen weiteren Treffern. Doch diese wurden nicht genutzt und so brachten die Gäste den Sieg souverän über die Zeit.

Gelbe Karte für Igor Akinfeev (CSKA Moskva)
Akinfeev meckert nach einem vermeintlichen Foulspiel gegen Ignashevich etwas zu vehement und wird als Nächster verwarnt.

CSKA vollzieht erst seinen zweiten Wechsel, einen grossen Unterschied dürfte das jetzt aber auch nicht mehr machen. Aleksey Berezutskiy kommt für Tošić hinein und soll mithelfen, den fünften Sieg im fünften Spiel über die Bühne zu bringen.

Auf der Zielgeraden werden die Gäste noch einmal richtig gefährlich! Nach einer schnellen Kombination wird Mario Fernandes rechts im Strafraum freigespielt und zieht flach ab, sein Schuss geht jedoch knapp am langen Pfosten vorbei.

Dzagoev ist ein Schlitzohr! Der Spielmacher schnibbelt den Freistoss nahe der Eckfahne direkt aufs kurze Eck und zielt eigentlich perfekt! Rebrov ist aber im letzten Moment zur Stelle und pariert auf der Linie.

Gelbe Karte für Salvatore Bocchetti (Spartak Moskva)
Erneut brich Musa auf der linken Seite durch! Bocchetti will den flinken Angreifer noch aufhalten, kommt aber zu spät und grätscht den Nigerianer rüde um. Dementsprechend ist der Gelbe Karton vollkommen berechtigt.

Da fällt beinahe die Entscheidung! Musa wird auf links steilgeschickt und sucht Doumbia in der Mitte, sein Flachpass vors Tor wird aber im letzten Moment von Bocchetti geklärt.

Mit Granat verlässt nun ein Innenverteidiger das Feld, Davydov hingegen ist gelernter Mittelstürmer. Dmitriy Alenichev setzt also alles auf eine Karte.

So langsam wirkt ein Dreier des Vizemeisters immer wahrscheinlicher, obwohl die Krasno-sinie über die gesamte Spielzeit hinweg wenig Spielanteile hatten. Doch das Team von Leonid Slutskiy wirkt deutlich souveräner und abgezockter als der Gegner, der immer hektischer agiert.

Nach wie vor sind die Angriffe der Spartachi viel zu eindimensional und vorhersehbar. Stets wird der Ball nach rechts rausgespielt, die anschliessenden Flankenversuch kann die CSKA-Abwehr mittlerweile oft abblocken. Das ist natürlich viel zu einfach.

Gelbe Karte für Zé Luís (Spartak Moskva)
Zé Luis geht viel zu hart in den Zweikampf mit Vasiliy Berezutskiy und trifft den Abwehrmann am Knöchel. Der Innenverteidiger muss auch eine Weile behandelt werden, die Verwarnung für den Stürmer geht in Ordnung.

Gelbe Karte für Alan Dzagoev (CSKA Moskva)
Da trifft der Schiedsrichter genau die richtige Entscheidung! Dzagoev geht im Duell mit Granat viel zu leicht am Boden, nachdem der Abwehrspieler ihn eher branchenüblich leicht am Arm berührt. Folgerichtig sieht der Spielmacher Gelb für die Schwalbe.

Vielleicht sollten die Rot-Weissen es mal über links versuchen? Spartak greift ausschliesslich über rechts an, wo Promes für viel Wirbel sorgt. Etwas mehr Variablität könnte dabei helfen, die gegnerische Abwehr zu knacken.

Dieser Wechsel sorgt ein wenig für Verwunderung! Mit Movsisyan geht ein Mittelstürmer vom Feld, der eingewechselte Parshivlyuk ist allerdings rechter Verteidiger. Vermutlich rückt Mario Fernandes dafür eine Position vor und Promes wieder in die Sturmspitze.

Promes scheint seit der Einwechslung von Zé Luis auf dem rechten Flügel zu spielen, von dort schickt er auch eine Flanke in die Mitte. Doch die Hereingabe gerät etwas zu weit und landet schliesslich im Seitenaus.

Einserseits stellt sich die Frage, ob die Gäste sich nicht zu sehr hinten hineindrängen lassen, andererseits können die vielen liegengelassenen Chancen sich für Spartak auch noch rächen. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Es bleibt dabei, die Narodnaya komanda ist weiterhin klar am Drücker und drängt unaufhörlich auf das 2:2. Noch will der mehr als verdiente Ausgleich aber nicht fallen.

CSKA spielt seit Langem auch mal wieder etwas mehr nach vorne! Zunächst scheitert Doumbia nach Doppelpass mit Tošić an Rebrov, wenig später probiert es Eremenko mit einem Schlenzer vom linken Strafraumeck. Doch auch diesmal ist der Keeper noch mit den Fingerspitzen dran.

Dmitriy Alenichev nimmt den unermüdlichen Kirill Kombarov vom Feld und bringt anstelle des Flügelspielers mit Zé Luis einen weiteren Mittelstürmer hinein. Die Gastgeber wollen es jetzt also wissen!

Momentan wird hier nur noch Einbahnstrassenfussball geboten! Movsisyan schickt Kirill Kombarov nach rechts raus und der legt sofort ab in den Rückraum. Dort schiesst Promes direkt aus der Drehung, Akinfeev macht sich aber lang und kann den Schuss aufhalten.

So langsam ist das 2:2 aber überfällig! Spartak kombiniert schnell nach vorne, am Ende passt Shirokov durch die Schnittstelle in den Lauf von Kirill Kombarov. Der scheitert am rechten Fünfereck allerdings an Akinfeev.

Dieser Wechsel steht tendenziell für mehr Offensive: Leonid Slutskiy nimmt mit Natcho einen Sechser heraus und Doumbia hinein, der als Mittelstürmer oder auf den Flügeln agieren kann.

Na das geht aber besser! Tošić setzt sich zunächst gut durch und geht am Sechzehner mit einem Seitwärtsschritt an Granat vorbei, beim Abschluss rutscht ihm die Kugel aber über den Schlappen und fliegt weit am linken Eck vorbei.

Dmitriy Kombarov täuscht an und läuft über den Ball, Promes' Versuch wird aber von der Mauer abgefälscht. Die anschliessende Ecke für Spartak bringt nichts ein.

Gelbe Karte für Sergey Ignashevich (CSKA Moskva)
Promes läuft mi dem Ball am Fuss auf den Sechzehner zu und will an Ignashevich vorbeigehen, der lässt aber das Bein stehen und bringt seinen Gegenspieler so zu Fall. Das sorgt für eine Gelbe Karte und eine gute Freistossposition.

Da fehlt erneut nicht viel zum Ausgleich! Nach einer Ablage vom linken Flügel flankt Dmitriy Kombarov scharf vors Gehäuse, wo erst Popov mit dem rechten Fuss den Ball verfehlt und der anschliessende Aufsetzer genau über den Kopf von Movsisyan springt, der ansonsten am rechten Pfosten hätte einnicken können.

Es geht weiter, beide Teams bleiben zunächst unverändert.

Halbzeitfazit:
Die ersten 30 Minuten des Grossen Moskauer Derbys waren nicht wirklich spektakulär, bis auf vereinzelte Abschlüsse gab es nicht viel zu sehen. Dabei war Spartak von Beginn an feldüberlegen und übte anfangs auch ein starkes Pressing aus. Die Gäste liessen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und kamen gelgentlich zu schnellen Gegenstössen. Das 0:1 fiel aber schliesslich nach einer Ecke und nur vier Minuten später erhöhte der Vizemeister auch noch nach einem Konter auf 0:2, doch beinahe postwendend konnte Spartak per Elfmeter den Anschlusstreffer erzielen.

Der Vizemeister probiert es wieder mit einem schnellen Gegenstoss! Dzagoev schickt Musa steil nach vorne, der Stürmer steht aber im Abseits.

Die Partie ist mittlerweile deutlich rasanter und auch die Zuschauer sind ein wenig aufgewacht. Das Tempo nimmt zu, Spartak ist aber weiterhin feldüberlegen. Ob hier noch vor der Pause der Ausgleich fällt?

Das muss das 2:2 sein! Movsisyan setzt sich nach einer kurz abgewehrten Ecke von rechts irgendwie im Gewühl durch und schlenzt den Ball aus ca. sieben Metern Entfernung an den rechten Pfosten. Den Abpraller müsste Taşçı an der Fünfergrenze nur noch über die Linie drücken, schiesst aber links am Kasten vorbei!

Tooor für Spartak Moskva, 1:2 durch Dmitriy Kombarov
Dmitriy Kombarov tritt an und versenkt den Strafstoss sicher im linken unteren Eck! Akinfeev ist in die andere Richtung unterwegs und hat keine Chance.

Tooor für CSKA Moskva, 0:2 durch Ahmed Musa
Das ist ein vermeidbarer Treffer! CSKA kontert mit einem langen Ball und Taşçı verlängert das Leder unglücklich in den Lauf von Musa. Der kann alleine aufs Tor zulaufen und schiebt sicher rechts unten ein.

Es gibt Strafstoss für Spartak!
Popov dringt über links in den Strafraum ein und Natcho steigt ihm von hinten in die Beine. Da gibt es keine Diskussion, das ist ein klarer Elfmeter!

Der Treffer stellt das Spiel zwar ein wenig auf den Kopf, völlig unverdient ist das 0:1 aber auch nicht. Wie werden die Gastgeber nun reagieren?

Tooor für CSKA Moskva, 0:1 durch Sergey Ignashevich
Und CSKA nutzt seine Chancen! Dzagoev bringt einen Eckstoss von links hinein und Vasiliy Berezutskiy scheitert zunächst am kurzen Pfosten per Kopf an Rebrov. Den Abpraller köpft Sergey Ignashevich aber mühelos ins lange Eck.

Über Flanken klappt es vielleicht mal! Dmitriy Kombarov schlägt das Leder aus dem linken Halbfeld in den Sechzehner, wo sein Bruder Kirill Kombarov wuchtig zum Kopfball kommt. Allerdings fliegt die Kugel knapp übers rechte Eck.

Die Hausherren haben zwar weiterhin 60:40% Ballbesitz, dafür führen die Armeitsy aber die Schussstatistik mit 5:4 Schüssen (3:1 aufs Tor) an. Der Vizemeister agiert hier also deutlich effektiver.

Der Vizemeister ist in dieser Phase der Partie viel zu passiv und kann sich so auch nicht aus der gegnerischen Umklammerung lösen. Die Krasno-Belye müssten das eigentlich mal ausnutzen, können sich aber nicht entscheidend durchsetzen.

Spartak macht wieder ein bisschen mehr nach vorne und verlagert das Spiel in die gegnerische Hälfte. CSKA lässt sich ein wenig zu sehr davon beeindrucken und kommt nicht einmal zu Kontern.

Noch ist das kein Derby auf Spitzenniveau, beiden Mannschaften gelingt noch zu wenig nach vorne. Immer wieder duellieren sich die Spieler im Mittelfeld und liefern sich enge Zweikämpfe, zu mehr reicht es aber noch nicht.

Der ehemalige Armeeklub bekommt seinen ersten Eckball, dieser ist jedoch völlig harmlos. Die Hereingabe von links landet direkt in den Armen von Rebrov.

Bislang sind die Spartachi das etwas stärkere Team und kommen auf 61:39% Ballbesitz. Vor allem setzen die Hausherren den Gegner immer wieder früh unter Druck. So kommt CSKA kaum zu einem geregelten Spielaufbau.

Die Gäste kommen ebenfalls zu ihrem ersten Angriff! Tošić wurschtelt sich halbrechts im Sechzehner durch, legt sich dadurch aber den Ball etwas zu weit vor und so kann Rebrov sich auf die Kugel schmeissen.

Da wird's brenzlig! Dmitriy Kombarov setzt sich auf der linken Seite durch und flankt scharf auf den ersten Pfosten. Dort köpft Movsisyan platziert aufs kurze Eck, Akinfeev ist aber zur Stelle und fängt das Leder.

Bisher tasten sich beide Teams noch ab, Spartak hat aber ein wenig mehr Ballbesitz in den ersten Minuten.

Es geht los, der Ball rollt!

Auf Seiten der Rot-Weissen (Krasno-Belye) spielt auch ein alter Bekannter aus der Bundesliga: Der Ex-Stuttgarter und ehemalige Nationalspieler Serdar Taşçı steht seit zwei Jahren bei Spartak unter Vertrag und gehört mittlerweile zur Stammelf. In der ersten Saison kam der Deutschtürke nur zu vier Einsätzen, 2014/2015 machte der Innenverteidiger aber gleich 22 Spiele. Auch in der neuen Spielzeit war der 28-Jährige in allen Ligapartien von Anfang an dabei.

Nachdem der Lokalrivale Lokomotiv Moskau schliesslich den Bann brechen konnte, holten die Myaso seit 2002 keinen Titel mehr. Stattdessen war es CSKA, das seitdem mit drei Meisterschaften, fünf Vizemeisterschaften, sechs Pokal-Gewinnen und dem UEFA-Pokal 2005 zur russichen Nummer Eins aufsteigen konnte.

Die Rivalität der beiden Klubs ist vor allem sportlich geprägt und ergibt sich aus den jeweiligen Erfolgen seit dem Zerfall der Sowjetunion. Als 1992 die russische Premier Liga eingeführt wurde, sicherte sich Spartak neun von zehn Meisterschaften in den ersten zehn Spielzeiten.

Die Gäste konnten am Montag noch Seydou Doumbia vom AS Rom ausleihen, dabei war der Ivorer erst Anfang des Jahres von ZSKA nach Italien gewechselt. Da der Stürmer sich aber nicht in der ewigen Stadt durchsetzen konnte, darf er sich bis Jahresende wieder bei seinem Ex-Klub bewähren. Heute sitzt der 27-Jährige aber erst einmal auf der Bank.

Die Armeitsy befinden sich zudem noch in der Playoffrunde der Champions League Qualifikation. Zuvor hatte man in der dritten Runde Sparta Prag (2:2 daheim, 3:2 auswärts) ausgeschaltet. Im Gegensatz dazu ist die Narodnaya komanda (Die Mannschaft des Volkes) nicht europäisch vertreten, nachdem es in der Vorsaison nur zum sechsten Platz reichte.

Der Vizemeister wiederum ist in der Premier Liga nicht nur ohne Punktverlust, sondern auch ohne Gegentor. Die ersten beiden Partien gegen Rubin Kazan und bei Krylia Sovetov gewann man jeweils mit 1:0 und 2:0, anschliessend wiederholten sich die Ergebnisse zuhause gegen Anzhi Makhachkala und FK Amkar Perm.

Bisher sind beide Mannschaften noch ungeschlagen, ob es heute zur ersten Niederlage kommt? Die Spartachi starteten jedenfalls mit einem 2:2 gegen den FC Ufa in die Saison, konnten sich anschliessend aber bei FK Krasnodar und gegen Rubin Kazan jeweils mit 1:0 durchsetzen. Auch auswärts bei Krylia Sovetov gewann man recht mühelos mit 2:0.

Der Tabellenvierte (zehn Punkte) empfängt den Zweiten (zwölf), die Gastgeber könnten mit einem Sieg also durchaus CSKA überholen. Sollten Zenit St. Petersburg (Samstag gegen FK Krasnodar) und Lokomotiv Moskau (Sonntag gegen Terek Grozniy) zudem nicht gewinnen, wäre sogar theoretisch die Tabellenführung für Spartak möglich.