Fazit:
Wie schon das Hinspiel endet auch dieser Superclásico torlos. Die Boca Juniors hinterliessen dabei den besseren Eindruck - trotz der frühen Roten Karte gegen Pablo Pérez (11.) und der Verletzung von Fernando Gago (44.) wirkten die Hausherren spritziger und hatten die besseren Torchancen. River Plate konnte trotz langer Ballbesitzphasen kaum für Gefahr sorgen, nur D'Alessandro sorgte für kleine Glanzpunkte. Einmal lag der Ball im Netz, Iván Alonso stand bei seinem Abstauber in der 77. Minute aber im Abseits. Ansonsten wurde heute deutlich, warum beide Mannschaften nichts mit dem Meisterschaftsrennen zu tun haben. Im Hinblick auf die Achtelfinalhinspiele der Copa Libertadores müssen sich beide Teams kräftig steigern.

Agustín Orión kann die Pille gerade noch nach vorne abwehren. Das war es dann wohl!

D'Alessandro fasst sich aus mittlerer Distanz ein Herz und zieht ab. Die Kugel wird abgefälscht, es gibt nochmal Eckstoss! Die drei Minuten Nachspielzeit sind eigentlich schon vorbei.

Die "Millonarios" verlieren den Ball sofort, doch Andrés Chávez steht beim Konter der Hausherren allein in der gegnerischen Hälfte.

Gelbe Karte für Andrés Chávez (Boca Juniors)
Der "Comandante" holt Éder Balanta von den Beinen. Es gibt Freistoss von der Mittellinie.

"Cabezón" Meli setzt sich auf der rechten Aussenbahn durch und flankt, allerdings segelt die Hereingabe direkt ins Toraus.

Die reguläre Spielzeit ist noch nicht vorbei, doch die Nachspielzeit wird bereits bekanntgegeben: Es gibt drei Minuten Nachschlag!

Mayada spielt Alonso in der Sturmspitze an, doch der ehemalige Angreifer von Espanyol Barcelona steht allein auf weiter Flur und verliert das Spielgerät.

Chávez ersetzt Pavón auf der Position des Rechtsaussen. Der 25-Jährige erzielte beim 4:1 gegen Aldosivi vor einer Woche zwei Treffer.

Auch der zweite Versuch bringt nichts ein. Doch es ist bemerkenswert, wie die Hausherren die Kugel trotz Unterzahl vom eigenen Kasten fernhalten.

Ein Weiss-Roter klärt, es gibt wieder Eckstoss.

"CT10" macht sich auf der linken Seite auf und davon und zieht aus spitzem Winkel ab, Barovero kann gerade noch zum Eckball abwehren!

Geht da noch was? Im Moment gestaltet sich die Begegnung wieder ausgeglichen. Die Hausherren scheinen in den Schlussminuten auf Flügelflitzer Andrés Chávez zu setzen, der "Comandante" macht sich bereits energisch warm.

Gelbe Karte für Juan Insaurralde (Boca Juniors)

Jetzt liegt der erfahrene Angreifer nach einem Zweikampf mit Juan Insaurralde angeschlagen am Boden. Die Partie ist unterbrochen.

Tor von Iván Alonso! Allerdings steht der Uruguayer beim Abstauber im Abseits. Zuvor hatte D'Alessandro aus mittlerer Distanz abgezogen, Agustín Orión konnte nur nach vorne abwehren.

Boca bleibt am Drücker. Tévez dringt über die linke Seite in den Sechszehner ein und zieht ab, doch ein Abwehrbein verhindert den Einschuss.

Auch der bereits verwarnte Milton Casco wirkte in den letzten Minuten etwas müde und wird positionsgetreu durch den 20-jährigen Emanuel Mammana ersetzt. Die Gäste haben ihr Wechselkontingent bereits erschöpft.

Jetzt bekommt die Nummer 22 das Leder mal im Rückraum zugespielt und versucht, das Spielgerät ins linke untere Eck zu zirkeln. Der Schuss rauscht aber knapp am Pfosten vorbei.

Dass die Gäste weniger Ballbesitz als noch im ersten Durchgang haben, liegt vor allem daran, dass D'Alessandro deutlich untergetaucht ist. Der Spielmacher wirkt müde.

River ist erschreckend einfallslos. Die "Millonarios" haben nicht nur keine Torchancen, jetzt haben sie auch die Spielkontrolle an die Hausherren abgegeben.

Sebastián Driussi soll es nun richten. Der 20-Jährige kommt aus der Jugend des Rekordmeisters und hat in dieser Saison noch keinen Treffer erzielt.

Leonardo Rafael Jara lässt einen Gegenspieler aussteigen und zieht aus rund 25 Metern ab. Zwar landet das Leder in den Armen des Keepers, doch der Sommerneuzugang von Estudiantes de La Plata zeigt bisher eine starke Leistung.

"CT10" kommt im Sechszehner an zwei Verteidigern vorbei, gerät dann aber leicht ins Straucheln und muss die Kugel Keeper Barovero überlassen.

"Muñeco" Gallardo reagiert und bringt mit Iván Alonso den dritten Uruguayer. Ob der Wechsel Stürmer für Stürmer die richtige Entscheidung ist, wird sich zeigen.

Fünfzehn Minuten des zweiten Durchgangs sind gespielt, und es bleibt beim gewohnten Bild: Man merkt nicht, dass hier 10 gegen 11 spielen.

Gino Peruzzi bringt eine scharfe Hereingabe vor den gegnerischen Kasten. Balanta fälscht die Kugel noch ab und verändert die Flugbahn deutlich, weshalb sich Marcelo Barovero nur mit einer spektakulären Fussabwehr zu helfen weiss.

Die Wiederholung zeigt: Ein orangefarbenes Feuerzeug trifft den Spielmacher am Rücken.

Kaum ist Pavón wieder fit, hält sich D'Alessandro die Schulter. Der 35-Jährige scheint von einem Wurfgeschoss getroffen worden zu sein.

Lodeiro bringt einen Eckball von der rechten Seite in den Strafraum Rivers, doch Mercado kann klären. Beim 20-jährigen Pavón scheint es zum Glück nicht allzu schlimm zu sein.

Leo Jara setzt Cristian Pavón mit einem schönen Seitenwechsel in Szene. Der bislang blasse Flügelspieler kann sich aber nicht gegen seinen Manndecker durchsetzen und scheint sich im Zweikampf auch noch wehgetan zu haben.

D'Alessandro probiert es aus 20 Metern, doch das Leder landet sicher in den Armen von Agustín Orión.

Jetzt probieren es die "Millonarios" mit einem Konterangriff, doch Camilo Mayada verzettelt sich und hat Glück, in einem uruguayischem Zweikampf mit Nico Lodeiro von den Beinen geholt zu werden und dadurch immerhin noch einen Freistoss rauszuholen.

River schnürt die Hausherren in der eigenen Hälfte ein. Nach einer langen Passstafette vertändelt Gabriel Mercado das Leder aber und weiss sich nur mit einem Foul zu helfen.

Es geht weiter! Beide Trainer verzichten auf Wechsel, allerdings musste "Mellizo" Barros Schelotto bereits im ersten Durchgang eine Veränderung vornehmen.

Halbzeitfazit:
Zwischen Boca und River steht es nach 45 Minuten noch torlos. Dabei begann die Partie nicht nur sehr umkämpft, sondern auch auf einem hohen spielerischem Niveau. Mit dem frühen Platzverweis gegen Pablo Pérez, der nach einem üblen Tritt völlig zu Recht unter die Dusche geschickt wurde (11.), änderte sich das Bild. River übernahm immer mehr die Spielkontrolle, konnte sich aber keine ernsthaften Torchancen erspielen. Boca schaffte es, die Partie mit zehn Mann weitgehend ausgeglichen zu gestalten, musste aber kurz vor der Pause mit der Verletzung Fernando Gagos einen weiteren Rückschlag hinnehmen.

Rodrigo Mora pirscht sich seinem Manndecker davon und dringt in den Sechszehner ein. Gerade noch kann ihm Leonardo Jara das Leder vom Fuss spitzeln.

Mit Wut im Bauch und Schmerz im Fuss schleicht sich Fernando Gago vom Feld. Währenddessen zeigt der vierte Schiedsrichter an, dass vier Minuten nachgespielt werden.

Marcelo "Cabezón" Meli, der 2014 von Colón de Santa Fe verpflichtet wurde, macht sich bereits an der Seitenlinie warm.

Fernando Gago kommt im eigenen Strafraum zu Fall und muss kurz behandelt werden. Der ehemalige Mittelfeldmotor Real Madrids wird seit seiner Rückkehr nach Argentinien vom Verletzungspech geplagt.

Wieder macht sich der ehemalige Wolfsburger zur Ausführung bereit, doch die Hereingabe ist zu kurz.

D'Alessandro drischt das Leder von halbrechts direkt auf den Kasten. Agustín Orión muss sich lang machen, um gerade noch zum Eckball abzuwehren!

Gelbe Karte für Jonathan Silva (Boca Juniors)
River kontert. Der Uruguayer Camilo Mayada versucht es im Alleingang und kann von Silva nur mit einem Trikotzupfer gestoppt werden. Es gibt Freistoss aus rund 25 Metern.

Die "Xeneixes" können sich etwas Luft verschaffen und holen einen Eckball von der linken Seite heraus. Die Hereingabe von Nico Lodeiro ist allerdings harmlos.

Die Gäste versuchen es jetzt mit hohen Bällen in den Sechszehner. Lucas Alario ist dort aber der einzige Adressat. Erst weiss er sich nur mit erwähntem Stürmerfoul zu helfen, jetzt gewinnt er immerhin das Kopfballduell und befördert die Pille aus rund zehn Metern knapp über die Querlatte.

Gerade hat sich das Spielgeschehen ein wenig beruhigt. Zwar werden die Zweikämpfe immer noch hart geführt, doch das Leder kommt kaum über den Mittelkreis hinaus.

Gelbe Karte für Lucas Alario (River Plate)
Der 23-Jährige wird für gefährliches Spiel im gegnerischen Strafraum verwarnt.

Eine halbe Stunde ist um. River übernimmt zwar immer mehr die Spielkontrolle, wirkt in den Angriffsbemühungen aber äusserst harmlos. Wirkliche Torchancen haben wir noch nicht gesehen.

Sinnbildlich: Nicolás Bertolo läuft und läuft, dringt über die linken Seite in den Sechszehner ein, findet jedoch keine Anspielstation und wird abgedrängt - Abstoss Boca.

Zwar rollt die Kugel jetzt in den Reihen der Gäste, doch die Abwehrabteilung Bocas lässt kaum ein Durchkommen zu.

Wenn man erst jetzt einschalten würde, würde man nicht merken, dass Pablo Pérez bereits unter der Dusche verweilt. Von der numerischen Überlegenheit der Gäste ist nichts zu sehen.

Jetzt kontert River. Vier Angreifer machen sich gleichzeitig auf den Weg vor den gegnerischen Kasten. Allerdings stimmen die Laufwege nicht, Rodrigo Mora probiert es letztendlich alleine und bringt nur eine harmlose Bogenlampe auf den Kasten.

Carlitos Tévez probiert es mit einem Schuss aus mittlerer Distanz! Barovero hat das Leder erst im Nachfassen.

Die ersten zwanzig Minuten bieten schon deutlich mehr Gesprächsstoff als der letzte Superclásico Anfang März (0:0).

Die Taktik geht auf! Ein langer Diagonalpass findet Nicolás Lodeiro, der erst einen Gegenspieler aussteigen lässt und die Kugel dann auf die rechte Seite zu Tévez spitzelt. Das Zuspiel ist aber zu ungenau und landet in den Armen von Marcelo Barovero.

Nun übernehmen die "Millonarios" wieder die Initiative. Boca lauert in der eigenen Hälfte auf Konter.

D'Alessandro und Gago liefern sich im Sechszehner heftige Wortgefechte. Den Worten folgen allerdings keine Aktionen, die Hereingabe von der Eckfahne ist harmlos.

Trotz der Platzverweises agieren die Hausherren jetzt mutiger. Carlos Tévez holt im Zweikampf mit Jonatan Maidana einen Eckball heraus.

Gelbe Karte für Éder Balanta (River Plate)
Balanta wird unterdessen für das Einsteigen gegen den Schlussmann der "Xeneixes" verwarnt.

Was für eine dumme Aktion von Pablo Pérez! Der ehemalige Málaga-Legionär wird immer wieder für seinen kompromisslosen Spielstil gerügt - Pérez sah seit 2009 in 169 Partien 87 Mal den gelben Karton und wurde sieben Mal vom Platz gestellt.

Rote Karte für Pablo Pérez (Boca Juniors)
Die Wiederholung zeigt: Das Umstossen war in Wirklichkeit ein Tritt in den Unterleib, Darío Herrera schickt den 30-Jährigen völlig zu Recht unter die Dusche.

Der ruhende Ball wird zur Überraschung vieler kurz ausgeführt. Über Umwege kommt die Pille zu Éder Balanta, der das Leder im Strafraum aber nicht kontrollieren kann und mit Keeper Orión zusammenrasselt. Pablo Pérez stösst den Kolumbianer daraufhin um, es kommt zur ersten Rudelbildung.

Die "Millonarios" holen einen Freistoss aus 25 Metern und zentraler Position heraus. D'Alessandro und Mora stehen zur Ausführung bereit.

Auf der Gegenseite setzt sich Gino Peruzzi auf rechts durch und schlägt eine scharfe Hereingabe in den Strafraum. Nur knapp rauscht das Leder an den lauernden Angreifern vorbei.

Nicolás Bertolo holt auf der rechten Seite einen Eckstoss für die Gäste heraus. Rodrigo Mora bringt den Standard flach in den Rückraum, wo Lucas Alario frei zum Schuss kommt. Der Versuch des Angreifers ist allerdings zu lasch und landet in den Armen von Agustín Orión.

Die Partie beginnt mit einem hohen Tempo. Es geht auf und ab, allerdings verlieren beide Mannschaften zu schnell den Ball.

Gelbe Karte für Milton Casco (River Plate)
Milton Casco sieht schon achtzig Sekunden die erste Gelbe Karte. Der Aussenverteidiger tritt Leonardo Jara auf den Fuss.

Darío Herrera pfeift den Superclásico an! Beide Teams laufen in ihren traditionellen Farben auf - Boca in blaugelb, River in weiss mit rotem Streifen.

Die 22 Akteure befinden sich bereits auf dem Spielfeld. Kurz vor Anpfiff pflanzen die Kapitäne Carlos Tévez und Marcelo Barovero noch schnell einen Olivenbaum im Rahmen einer Kampagne für den Frieden.

Schuld an der schlechten Verfassung der Spielfläche hatten die starken Regenfälle der letzten Wochen, die im Inland Argentiniens gar für schwerwiegende Überschwemmungen gesorgt haben. Heute ist es in Buenos Aires bewölkt, um 16.15 Uhr Ortszeit herrschen Temperaturen um die 20 Grad Celsius.

Viel wurde im Vorfeld der Partie über den Zustand des Rasens in der Bombonera gesprochen. In den letzten Heimspielen (4:1 gegen Aldosivi, 6:2 gegen Deportivo Cali/KOL) befand sich das Geläuf in einer katastrophalen Verfassung. Zwar sollte das Grün im heutigen Zustand immer noch nicht auf Floristikmessen ausgestellt werden, könnte aber immerhin als "bespielbar" bezeichnet werden.

Ein schlechtes Vorzeichen für River? In bislang acht (!) Derbys an diesem Spieltag traf keine einzige Auswärtsmannschaft das gegnerische Tor.

Allerdings muss Marcelo Gallardo sowohl auf Leonardo Ponzio als auch auf Leonel Vangioni und Ignacio "Nacho" Fernández verzichten. Die kompletten Aufstellungen beider Teams können mit einem Klick auf "Spielschema" abgerufen werden.

Trotzdem ist Boca-River natürlich immer ein besonderes Duell: Obwohl beide Mannschaften nächsten Donnerstag im Copa Libertadores-Achtelfinale auswärts antreten müssen (Boca in Paraguay gegen Cerro Porteño, River in Ecuador gegen Independiente del Valle), schicken beide Übungsleiter heute ihre besten Spieler auf den Rasen.

River Plate wird aller Voraussicht nach in einem 4-3-1-2-System auflaufen. Den Spielmacher gibt dabei ein ehemaliger Wolfsburger: Andrés D'Alessandro kehrte im zarten Alter von 35 Jahren zu seinem Heimatverein zurück, nachdem er im Ausland unter Anderem für den VfL (zwischen 2003 und 2005) und Internacional de Porto Alegre (2008-2015) aktiv war.

So stehen bei den Gastgebern Fernando Gago und Carlos Tévez in der Startelf. Auch Pablo Pérez und Keeper Agustín Orión sind nach kurzen Verletzungspausen wieder dabei. Seit Guillermo Barros Scheletto vergangenen Monat das Traineramit übernommen hat, setzt man bei den "Bosteros" auf ein 4-3-3-System mit Tévez als Mittelstürmer.

River Plate befindet sich in der 15 Mannschaften fassenden Gruppe A nur auf dem neunten Rang und hat bei fünf ausstehenden Spielen neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer Godoy Cruz. Die Gruppe B wird von Lanús dominiert: Der Spitzenreiter aus dem Süden von Buenos Aires hat bereits 14 Zähler Vorsprung auf die Boca Juniors.

Dass die Medien von einem abgewertetem Derby sprechen, liegt auch an der sportlichen Ausgangslage. Beide Klubs wurden vor Saisonbeginn als Favoriten auf den Gruppensieg ausgekoren, mussten ihre Meisterschaftsambitionen aber schon früh begraben.

In der Liga trennten sich beide Teams Anfang März torlos. Zwar befinden sich die ewigen Rivalen in der auf 30 Mannschaften aufgestockten Primera División in verschiedenen Gruppen, doch der nationale Verband hat zur Freude der Zuschauer zwei Derbyspieltage eingeführt. So fanden/finden an diesem Wochenende auch andere Traditionsduelle wie Racing vs. Independiente, Gimnasia LP vs. Estudiantes LP oder San Lorenzo vs. Huracán statt.

Die argentinischen Medien sprechen von einem "Superclásico devaluado" - einem abgewertetem Derby. Immerhin treffen beide Mannschaften im noch jungen Jahr schon zum vierten Mal aufeinander: Im Rahmen der im Januar ausgetragenen Sommerturniere setzte sich River Plate erst in Mar del Plata und dann in Mendoza mit 1:0 gegen die "Xeneixes" durch.