Das soll es fürs Erste gewesen sein aus Garmisch-Partenkirchen. Morgen Vormittag startet der Super G der Damen - falls die Kandahar bei frühlingshaften Temperaturen bis dahin hält. Dann hat Lindsey Vonn die Chance, ihr viertes komplettes Speedwochenende in diesem Winter zu gewinnen. Und mal ehrlich: Wenn sie nicht ausscheidet, wer zweifelt dann daran? Tschüss und bis morgen!

Eine der drei jungen Deutschen hat die Gunst der Stunde genutzt. Patrizia Dorsch kann die vielen Ausfälle des Rennens zu ihren Gunsten ummüntzen und landet auf Platz 29. Das gibt Punkte und nichts anderes zählt! Simona Hösl kann da nicht mithalten.

Österreichs Skiteam muss heute mal ganz tief durchatmen. Denn im Grunde alle Läuferinnen haben im oberen Teil sehr gut, im unteren aber richtig schlecht besichtigt. Vier Ausfälle und viele schelchte Zeiten sind eine sportliche Horrorbilanz für die Alpenrepublik. Keine Läuferin schaffte es in die Top Ten, Cornelia Hütter als 12. ist Österreichs Beste.

Mit Startnummer 43 zeigt die junge Deutsche Ann Katrin Magg eine ansprechende Leistung. Sie wird nach unten hin immer schneller, doch am Ende steht mit Platz 33 die letzte Zeit derer, sie es ins Ziel geschafft haben. Besser hat es vorher Snowboard-Weltmeisterin Ledecka gemacht, die aktuell 24. ist.

Nun ist es amtlich: Viktoria Rebensburg ist eine der besten Allrounderinnen im Skizirkus. Die Deutsche holt nach vielversprechenden Resultaten in der bisherigen Saison endlich den befreienden Podestplatz in einer Abfahrt - und das ausgerechnet im Heimrennen. Das sollte eigentlich eine grosse Party nach sich ziehen. Wird es aber nicht. Denn morgen ist Super G und auch dort will die Deutsche ganz weit vorne sein.

Die Schweizerin war in dieser Saison bereits in Lake Louise und Val d'Isere Zweite. Nun steht sie zum dritten Mal auf dem Stockerl. Und sie wird jubeln. Denn wer eine Lindsey Vonn in dieser Überform als Konkurrentin hat, darf sich mit Platz zwei getrost als heimliche Siegerin fühlen.

Das Podest in Garmisch steht! Lindsey Vonn gewinnt wie erwartet. Die Art und Weise allerdings ist selbst für die Dominatorin des Winters in den Speeddisziplinen mit einem Ausrufezeichen zu versehen. Denn was Vonn hier runtergezaubert hat, grenzt schon fast an Wettbewerbsverzerrung. Im positiven Sinne. Wir verneigen uns vor der wohl besten Abfahrerin aller Zeiten!

Auch Denise Feierabend kommt nicht im Entferntesten an ein gutes Resultat heran. Man darf es als sicher nehmen: An den Top Ten wird sich nichts mehr ändern. Doch zum Ende des Rennens stehen noch drei deutsche Nachwuchsfahrerinnen oben, deren Ergebnis wir natürlich verfolgen werden.

Die Schweizerin ereilt das gleiche Schicksal wie zuvor Steffi Moser: In der FIS-Schneise ist Schluss. Die Kandahar wird immer ruppiger und verzeiht entsprechend noch weniger Fehler.

Man kann heute fast die Uhr danach stellen: Eine Österrreicherin startet und irgendwo zwischen Hölle und FIS-Schneise erscheint das "DNF" auf der Anzeigetafel. Auch Stefanie Moser wird Opfer der falschen Besichtigung, vierter Ausfall für Austria.

Die vorderen Plätz sind aller Wahrscheinlichkeit nach vergeben - oder? Ganz sicher kann sich Viktoria Rebensburg ihres dritten Platzes nicht sein. Denn es kommen gleich noch Läuferinnen wie die Österreicherin Stefanie Moser oder die im Training starken Schweizerinnen Mirena Küng und Denise Feierabend. Und dann haben wir noch was ganz Spezielles: Mit Startnummer 42 kommt Ester Ledecka. Die Tschechin wurde Ende Januar Weltmeisterin im Snowboard-Parallelslalom. Und fährt nun mal Abfahrt auf Ski.

Die Italienerin ist die erste Läuferin jenseits der Top 30. Und sie zeigt, dass immerhin noch eine gute Platzierung möglich ist. Goggia fährt mit einer soliden Fahrt auf Platz elf vor und sammelt wichtige Weltcuppunkte.

Und wieder ist eine raus. Ein Drittel aller Läuferinnen ist ausgeschieden, als die besten 30 durch sind. Das nennt man wohl eine selektive Piste! Ilka Stuhec schafft es noch ganz gut durch die Hölle, wird dann aber an selber Stelle wie Rebensburg ausgehoben und fährt am nächsten Tor vorbei.

Verjagt, vergeigt, verloren! Daniela Merighetti ist die Nächste, die die Einfahrt in die Hölle völlig in den aufgeweichten Schnee setzt. Dabei driftet sie sogar extra früh an, um die Richtung zu haben - und kann sie dann doch nicht halten. Der dritte Platz von Viktoria Rebensburg wird immer sicherer.

Ausfall Nummer drei für Österreich! Und wieder ist es die Österreicher-Linie! Auch Stephanie Venier fährt den Mittelteil zu direkt an, was in der Folge dazu führt, dass sie immer zu spät dran ist - und schliesslich nichts mehr retten kann. Austria bekommt heute einen ganz gewaltigen Dämpfer!

Nach langer Zeit wieder einmal ein Ausfall. Es ist ein Déjà-vu des Rennbeginns. Denn Curtoni fährt in der Kompression vor der Hölle die Linie, die allen Starterinnen zu Beginn zum Verhängnis geworden ist. Auch die Italienerin kann diese nicht durchziehen, lässt das nächste Tor aus und ist raus.

Kann Mirjam Puchner das schwache österreichische Ergebnis korrigieren? Nein! Die 23-Jährige ist wie alle ihre Teamkolleginnen oben schnell und kassiert unten raus einen massiven Rückstand. Team Austria hat heute vor allem ein grosses Besichtigungsproblem.

Auch die Französin hat riesige Probleme mit der immer weicher werdenden Piste. In der Hölle verliert sie komplett den Faden, versucht nur noch irgendwie im Rennen zu bleiben.

Das war nix, selbst wenn man von Platz zwei aus rechnet. Francesca Marsaglia ist eigentlich gut in Form, hatte sich heute viel ausgerechnet. Doch die Piste lässt nach, der Schnee staubt an vielen Stellen auf. Die Italienerin ist zwei, drei Mal auf Abwegen und kassiert ein Brett von über vier Sekunden Rückstand.

Die nächste Startgruppe ist schon unterwegs. Joana Hählen aus der Schweiz ist die Erste, die sich im Zielraum beim Blick auf die Anzeigetafel verwundert die Augen reiben muss ob ihres Rückstandes. 3,60 Sekunden steht da. Doch eigentlich muss man von allen jetzt folgenden Rückständen jeweils Vonns 1,51 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei abziehen.

Dass Lindsey Vonn die absolute Topfavoritin ist - geschenkt. Dass sie kaum zu schlagen ist - geschenkt! Denn was die US-Amerikanerin hier abliefert, ist schlicht von einem anderen Stern! Wie auf Schienen zieht Vonn die Kandahar runter. Da gibt es kein Wackeln, kein Zittern, kein Ausheben. Wo andere Schläge kassieren, rast sie einfach drüber. Wo sich die Konkurrenz in Himmelreich, Hölle und FIS-Schneise um die Hundertstel prügelt, kann Vonn nur müde lächeln. Als wäre es nichts, als wäre diese enorm schwere Strecke das Leichteste der Welt, fährt Lindsey Vonn einfach mal 1,51 Sekunden Vorsprung raus. Das ist ein Universum im Skisport! Mund auf, Staunen, Verneigen!

Kommt ein ICE gefahren... Die Siegerin von Garmisch-Partenkirchen heisst Lindsey Vonn! Unglaublich! Unfassbar! Sensationell!

Ist das eng! Der Mittelteil ist Viktoria Rebensburgs Paradeteil. Hier ist Technik und Kopf gefragt - und genau diesen Teil verbockt sie! Wie gut die Deutsche mittlerweile aber in der Abfahrt ist, zeigt genau dieser Umstand. Denn Rebensburg bleibt dran, wird in der FIS-Schneise noch einmal von einem Schlag komplett ausgehoben, bleibt aber auf Zug und kommt im Zielhang um ein Haar noch an Platz eins ran. Um sehs Hundertstel muss sie sich geschlagen geben - das riecht nach Podium!

Die Schweizerin wirft den Fehdehandschuh! Das war super, denn das war mit Köpfchen! Suter ist oben vorne, nimmt dann bei der Einfahrt in die Hölle bewusst raus. Der Vorsprung ist erstmal weg, aber das täuscht. Denn sie hat in der Folge die mit Abstand beste Linie, von der sie bis in den Zielhang profitiert. Unten wackelt sie noch einmal kurz, nimmt den Speed aber mit und geht klar in Führung. Und nun kommt Rebensburg!

Alles vorbei! Die Österreicherin verspielt wie Lara Gut im unteren Teil alles. Sie bekommt an gleicher Stelle den Schlag ab, wird völlig überrascht und fährt danach nur noch im Trainingsmodus ins Ziel. Jetzt aber nähern wir uns der Entscheidung!

Führungswechsel! Larisa Yurkiw fährt die Kandahar im Stile einer Lindsey Vonn! Mit weiterm Ausholen stöt sie senkrecht in die Hölle rein, lässt ab da nur noch laufen. Die Ski rattern, die Linie geht dahin, aber alles egal. Denn sie ist schnell! Sehr schnell! Yurkiw bleibt locker, erwischt auch die Einfahrt in den Zielhang und bringt die Führung ins Ziel! Das war Selbstvertrauen pur!

Was ist das nur für ein Rennen!? Auch Lara Gut zeigt ihre ganze Klasse - allerdings nur, um stehen zu bleiben! Lindsey Vonns ärgste Verfolgerin ist im technischen Teil, der ihr eigentlich liegen müsste, sehr zögerlich. Sie rutscht viele Schwünge nur an, zieht nicht richtig durch und wird in der FIS-Schneise schliesslich weit nach unten gedrückt. Dort erwischt sie einen brutalen Schlag auf dem Aussenski, wird ausgehoben und fängt sich im allerletzten Moment noch ab. Auch sie kommt ins Ziel, auch sie ist chancenlos.

Der Puls rast mit! Was für ein Ritt von Cornelia Hütter! Die Österreicherin fährt oben eine halbe Sekunde raus, eigentlich beste Voraussetzungen. Dann aber verschlägt es ihr bei über 100 km/h die Ski. Hütter fängt sich quasi im Spagat ab, verhindert einen schlimmen Sturz und rast weiter. Zeit und Konzentration sind natürlich weg, aber wenigstens bleibt sie bis ins Ziel auf den Skiern!

Vorsicht wird heute nicht belohnt! Dass Elena Fanchini die schweren Passagen der Kandahar nicht mag, wusste man vorher. Dass sie aber davor fast aufrecht fährt und fast das ganze Tempo rausnimmt, war so nicht zu erwarten. Zwar versucht sie unten noch was rauszuholen, hat aber viel zu viel Geschwindigkeit verloren. Jetzt aber aufgepasst: Die Topfavoritinnen stehen am Start!

Auch für die Ungarin war viel mehr drin! Denn Edit Miklós hatte die bisher klar beste Linie ab der Kompression. Sie war die Erste, die in der entscheidenden Kurve nach der Traverse in der Mitte der Piste bleiben konnte. Doch wie Weirather vor ihr fehlen auch ihr am Ende Kraft und Konzentration, weshalb sie sich im Zielhang noch einen Rückstand einhandelt.

Die Vorjahressiegerin verspielt eine halbe Sekunde Vorsprung! Tina Weirather lässt den Ski wunderbar laufen, sie zeigt genau die erforderliche Überwindung. Das geht in der Hölle zwar auf kosten der Linie, aber es ist verdammt schnell. Bis es in den Tauber-Schuss geht. Vor dem Zielhang verliert sie die Übersicht, wird bis in den Tiefschnee rausgetragen und verliert alles!

Auch Kajsa Kling kann sich nicht überwinden. Es wird immer deutlicher: Nur Technik reicht auf dieser Kandahar nicht. Im furchteinflössenden Mittelteil muss man sich brutal überwinden, damit man nicht einfach nur durchkommt. Das gelingt Kling nicht, auch sie wirkt fast verzagt - und kriegt im Ziel eine Packung.

Schade schade! Die Schweizerin war im Training so stark unterwegs - und nun das: Corinne Suter stürzt sich mit viel Mut in die Abfahrt, setzt oben auch die besten Zeiten. Dann aber die Anfahrt auf die Hölle: Die Richtung stimmt nicht, Suter muss nachdrücken. Das bringt sie aus dem Konzept, die Traverse vor der Hölle fährt sie im Grunde nur auf dem Innenski. Danach braucht sie vier, fünf Tore, um wieder auf Linie zu kommen. Und das war es dann schon.

Das war eher eine Trainingsfahrt. Stacey Cook fährt so, als müsste sie die ganze Piste erst einmal kennenlernen. Fast jeder Schwung wirkt gehemmt, sie gibt die Ski kaum mal frei. Immerhin kommt sie ins Ziel.

Halleluja, wir haben ein Rennen! Die Funkgeräte haben sicher geglüht in den vergangenen Minuten. Mit dem Ergebnis, dass die bessere Linie in den Problemzonen nun scheinbar bei den Läuferinnen angekommen ist. Denn auch Laurenne Ross fährt die Kompression viel höher an und hat somit in der Hölle eine viel direktere Linie. Und schon ist Fanchinis Zeit relativiert, denn das US-Girl ist schneller!

Luft anhalten! Was für eine Fahrt von Nadia Fanchini! Die Italienerin hat gute Ski, das zeigt sich schon im relativ flachen Gleitabschnitt oben. Dann aber lässt sie laufen. Im Mittelteil sitzt sie einige Male ganz tief hinten ab, hält aber die Balance. Auch Kompression und Hölle meistert sie super und bringt einen satten Vorsprung von 1,46 Sekunden nach unten. Doch was ist diese zeit wert?

Autsch! Wieder die Kompression! Schon wieder die Kompression! Ragnhild Mowinckel ist oben gut unterwegs - bis sie an die ganz grosse Problemstelle dieses Rennens kommt. Vor der Kompression fahren die Läuferinnen quer zum Steilhang, bevor es dann schlagartig runter geht. Hier sind viele kleine Schläge drin bei schlechter Sicht. Die Norwegerin ist am Tor davor zu spitz dran, muss korrigieren und übersieht diese. Sofort wird sie abgeworfen und knallt mit dem Kopf auf die Piste. Es sah aber schlimmer aus, als es ist. Mowinckel steht wieder.

Das war jetzt die Sicherheitsvariante: Johanna Schnarf geht das Rennen extrem vorsichtig an, richtet sich manchmal fast ganz auf, um die Richtung zu machen. Das kann natürlich nicht schnell sein. Immerhin kommt die Italienerin ins Ziel.

Ist das heute selektiv! Fünf Läuferinnen sind durch, nur eine hat es bis ganz unten geschafft. Auch Alice McKennis hat die Kurssetzung in der Kompression nicht drin, wird viel zu weit abgetragen und hat dann überhaupt keine Chance mehr, das nächste Tor zu erwischen.

Husarenritt ohne Happy End! Tamara Tippler fährt im oberen Teil ein super Rennen, verliert dann aber ab der Kompression völlig die Linie. Zwei Mal muss sie enorm nachdrücken, um im Rennen zu bleiben. Das kostet enorm Kraft! Im Angesicht des Zieles, zwei Tore vor der Linie, werden die Läuferinnen noch einmal tief in die Knie gezwungen - und das steht sie nicht mehr durch. Die Österreicherin gerät auf den Innenski, wird nach hinten gedrückt und hat keine Chance mehr. Ins Ziel gehts auf dem Gesäss.

Schon wieder ein Ausfall. Dieser aber war komplett selbstverschuldet: Ramona Siebenhofer macht einfach zu wenig auf den Ski, sie lässt sich treiben. Und das verzeiht diese Piste nicht! Sie verpasst einen Geländeübergang kurz nach der Kompression völlig, sieht das folgende Tor viel zu spät und erkennt sofort, dass sie da nicht mehr hinkommt.

Das US-Girl startet das Rennen quasi neu und kommt durch. Viel mehr wird es nicht sein, denn Wiles hat doch einige Fehler eingebaut. Was man an ihrer Fahrt sehr gut sehen konnte, sind die Licht-Unterschiede auf der Strecke. Im oberen Teil, vor allem in der Hölle, sind einige Passagen extrem dunkel. Dann taucht man plötzlich in die Sonne ein, um kurz danach wieder kaum mehr was zu sehen.

Die Jury ist heute ganz fix: An der Stelle, an der Stuffer den Schlag abbekommen hat, wird die Piste untersucht. Man reagiert und versetzt das Tor um zwei Meter nach links, sodass die folgenden Läuferinnen gar nicht erst in dieses Schlagloch reinfahren und Verletzungen riskieren. Bitter für Stuffer, die diesen Vorteil nicht hatte.

Erste Läuferin, erste Schrecksekunde! Verena Stuffer zeigt uns wider Willen gleich eine Schlüsselstelle: Im Teilabschnitt Himmelreich, dort wo es steil wird, ist ein Tor aus der Richtung gesetzt. Den Linksschwung davor muss man heftig drücken, um das Tor zu erwischen. Stuffer ist hier zu direkt, bekommt dann vor dem nächsten Tor einen Schlag auf die Ski, der sie völlig überrascht und scheidet aus.

Der Start verzögert sich leicht, weil die Vorläuferinnen nach oben gefunkt haben, dass an manchen Stellen die Bodensicht nicht so gut ist. Also wird schnell noch mit Farbe nachgeholfen und einige Pistenabschnitte neu angesprüht. Jetzt aber sind wir soweit. Verena Stuffer aus Südtirol wird eröffnen!

Richtig stark trumpften die Eidgenossinnen auf im Training. Corinne Suter (5.), Fabienne Suter (7.), Denise Feierabend (10.) und Mirena Küng (12.) kamen allesamt super zurecht. Genauso übrigens wie die Vorjahressiegerin und "halbe Schweizerin", die Liechtensteinerin Tina Weirather als Sechste. Nur Lara Gut hatte so ihre Probleme. Doch sie ist immer in der Lage, im Rennen was draufzupacken.

Um die angeschlagene Piste zu schonen, gab es für dieses Rennen nur den angesprochenen einen Trainingslauf. Am gestrigen Freitag wurde die Kandahar geschont und bearbeitet.

Mit viel Selbstvertrauen nach ihren zwei Riesenslalom-Siegen wird Viktoria Rebensurg direkt vor Vonn mit Startnummer 21 ins Rennen gehen. Die einzige deutsche Hoffnung auf eine Topplatzierung entwickelt sich mehr und mehr zur Allrounderin. Vier Top-Ten-Resultate hat sie im Winter schon eingefahren, zuletzt wurde sie im Super G von Cortina sogar Dritte. Und auch auf der Kandahar fuhr sie im Training die drittschnellste Zeit.

Fünf Abfahrten wurden in dieser Saison bislang ausgefahren, vier davon gewann Lindsey Vonn. Ein Mal schied sie aus. Nicht zu vergessen ihre vier Siege im Super G. Vonn ist die absolute Speedqueen. Dazu kommt: Garmisch-Partenkirchen ist Lindseys heimliches Wohnzimmer. Vonn liebt diese Piste und hat hier beinahe das Sieg-Abonnement.

Im Normalfall würden wir an dieser Stelle die Frage formulieren: Wer kann Lindsey Vonn schlagen? Doch die US-Amerikanerin präsentiert sich in dieser Saison so konstant, so überragend gut, dass von Anfang an klar ist: Keine kann ihr das Wasser reichen, wenn sie ihr Ding durchzieht.

Zumindest heute aber dürfte das Wetter den Fahrerinnen keinen Strich durch die Rechnung machen. Denn vom bayerischen Bilderbuchhimmel strahlt ausschliesslich die Sonne. Und auch der Wind hat sich vorerst verabschiedet. Die Temperaturen sollen zwar deutlich steigen, liegen aber im Moment knapp über dem Gefrierpunkt. Die äusseren Bedingungen sind also nahezu optimal! Man muss nur hoffen, dass die natürlich recht weiche Piste hält.

Dass die Abfahrt heute und der Super G morgen überhaupt stattfinden können, ist dem unermüdlichen Einsatz der Pistenarbeiter zu verdanken. Denn die Kandahar hat in den vergangenen Tagen alles erlebt: Neuschnee, Regen, Schneeregen, hohe Temperaturen, Wind. Jeden Tag versuchte ein anderes Wetter, die Damenrennen zu verhindern. Doch mit viel Arbeit haben es die Helfer geschafft, eine fahrbare Grundlage zu erhalten.

Es ist angerichtet: Um 11:30 startet die Abfahrt der Damen auf der schwer mitgenommenen Kandahar!