Carina Witthöft muss sich bereits in der ersten Runde der US Open verabschieden. Sie unterliegt der favorisierten Anastasija Sevastova in zwei Sätzen (5:7, 1:6). Nach dem unglücklich verlorenen ersten Satz bekam Witthöft in der Folge kaum noch einen Fuss in die Tür. Sevastova gewann an Sicherheit und konnte sich eigene Fehler leisten, weil Witthöft stehts nachlegte. Die miserable Quote beim zweiten Service (18 Prozent) ist nur ein Faktor, warum es nicht reichte. Witthöft konnte nur drei von möglichen zwölf Breakchancen nutzen, während Sevastova sieben Breaks holte. Die Lettin bekommt es in Runde zwei mit der ukrainischen Qualifikantin Kateryna Koslova zu tun. Das war es von hier, bis bald!

Game, Set and Match: Anastasija Sevastova! Nach 1:19 Stunden setzt Witthöft den Return ins Netz und die Lettin ballt die Faust, sie zieht in die zweite Runde von Flushing Meadows ein.

Witthöft vergibt den Spielball, sie ist erneut zu spät dran bei der Vorhand. Danach verzieht sie die Rückhand, das ist Matchball vier!

Verzogen! Im entscheidenden Moment flattern bei der Favoritin die Nerven. Doch selbst wenn sie das jetzt nicht schafft, der Vorsprung ist immer noch sehr gross.

Witthöfts Vorhand bleibt an der Netzkante hängen, Matchball Nummer drei für Sevastova!

Knappe Kiste! Sevastovas Vorhand senkt sich knapp ins Seitenaus, Witthöft wäre aber noch rangekommen. Die Lettin kann es nicht glauben und macht auch in der Folge den Fehler mit der Vorhand. Einstand!

Bislang ist Witthöft im Jahr 2017 bei allen drei Grand Slams mindestens in Runde zwei gekommen. Doch nun droht der vorzeitige K.o., denn Sevastova hat die beiden ersten Matchbälle nach einem Rückhandfehler der Deutschen.

Es sind dann auch die Kleinigkeiten, die derzeit den Ausschlag geben. Sevastova bringt einen nicht sehr harten, aber platzierten ersten Aufschlag und Witthöft kann ihn nur ins Netz zurückschlagen. 5:1, das wird jetzt eine ganz harte Nummer.

Sevastova zeigt wahrlich kein überragendes Aufschlagspiel an diesem Tag, die Quote von 53 Prozent der Punkte nach erstem Aufschlag ist sogar noch schwächer als die von Witthöft (58 Prozent). Doch die Deutsche holt nur 20 Prozent nach dem zweiten Service, Sevastova liegt immerhin bei 53 Prozent.

Das macht Sevastova jetzt aber auch ganz abgeklärt. Witthöft kann am Netz noch einen Passierball abwehren, ist aber dann gegen die scharfe Vorhand cross ohne Chance. Sevastova nutzt dann mit einer perfekten Rückhand longline ihre nächste Breakchance, Witthöft hatte zu weit links gestanden. Das 4:1 riecht ein bisschen nach Vorentscheidung, aber noch ist das Match nicht durch.

"Sehr gut", kommt es von der Tribüne, als Witthöft eine Rückhand cross scharf ins Feld bringt und die Gegnerin so zu einem Vorhandfehler zwingt. Witthöft kann dennoch nicht verhindern, dass sich Sevastova in der Folge zwei Spielbälle erarbeitet und direkt den ersten durch cleveres Netzspiel nutzt. Es läuft gerade alles nach Plan für die Favoritin, die auf 3:1 erhöht.

Sevastova bleibt jetzt cool und punktet mit einem weiteren unerreichbaren Stopp. In dieser Disziplin ist sie wirklich eine Bank. Es steht 2:1 für die Lettin.

Die nächste Rückhand ist zu ungenau von Witthöft. Doch Sevastova profitiert nicht davon, weil sie ihren Breakball mit der Rückhand ins Aus schlägt. Es geht über Einstand und dann macht Sevastova das sehr stark: Zur Abwechslung gelingt ein Punkt mit einem Winner, die Vorhand cross ist unerreichbar. Vorteil Rück!

Doch Carina Witthöft kann kontern! Sevastova macht ein paar leichte Fehler und so kann Witthöft mit dem Re-Break ausgleichen. Es bleibt ein von Fehlern geprägtes, aber spannendes Spiel.

Aber das sagt sich so leicht. Sevastova hat einen Lauf und nimmt den Schwung des Satzgewinnes direkt mit. Sie hat drei Breakbälle, aber die Hamburgerin sammelt sich und wehrt zwei davon ab. Die dritte Chance aber nutzt die Letting mit einer starken Vorhand cross, sie holt das Break zum 1:0.

Natürlich war Sevastova als Favoritin in das Match gegangen, aber zu Beginn des Matches war kein Unterschied auszumachen. Viel mehr agierten beide Spielerinnen ähnlich fehlerhaft und gerade Sevastova offenbarte bei eigenem Aufschlag schwächen. So konnte Witthöft nach zunehmend mutiger und engagierter Leistung auf 5:3 davonziehen, der Satzgewinn lag auf dem Silbertablett. Doch dann flatterten der jungen Deutschen die Nerven, während sich Sevastova fing und das Spiel drehte. Nun muss Witthöft diesen unglücklichen Verlauf ganz schnell abhaken und den zweiten Satz für sich entscheiden.

Sevastova hat jetzt Aufwind. Witthöft misslingt die nächste Vorhand, die sie nicht richtig trifft. Die Folge sind zwei Satzbälle und als die nächste Vorhand dann hinter die Grundlinie fliegt, ist das Desaster perfekt. Wie bitter ist das denn, 7:5 für Sevastova!

Nicht zu fassen, der dritte Doppelfehler stellt den Satz komplett auf den Kopf! Aus 5:3 wird 5:6 und jetzt serviert Sevastova zum Satzgewinn!

Zweiter Doppelfehler bei Einstand, eieiei! Aber Witthöft bleibt mutig und so zwingt sie Sevastova zu einem Rückhandfehler. Dann aber kriegt sie einen Stopp nicht mehr kontrolliert, nächste Breakchance!

Glück gehabt! Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt unterläuft Witthöft der erste Doppelfehler. Vorteil Sevastova, die es dann aber etwas zu genau will. Ihre Rückhand cross dreht sich ins Aus, wieder Einstand!

Witthöft sollte die vergebene Chance auf den Satzgewinn schnell abhaken. Sevastova ist derweil mehr mit der Stuhlschiedsrichterin als mit dem Spiel beschäftigt, doch Witthöft kann das nicht nutzen, sondern macht weiter Fehler. So hat die Lettin den Breakball, aber den kann sie wegen eines Rückhandfehlers nicht nutzen. Einstand!

Es kommt, was kommen muss: Sevastova fängt sich und ist mit einer Rückhand longline gegen die Laufrichtung erfolgreich. So gleicht sie aus zum 5:5, alles wieder in der Reihe.

Gut von Witthöft, noch besser von Sevastova! Der Stopp von der Deutschen hat eine gute Länge, aber noch besser ist der Sprint und der folgende Volley im Rückwärtslaufen von Sevastova.

Nein! Da ist die nächste Chance weg, das ist ja zum Haareraufen. Witthöft weiss nicht so recht, was sie mit der Mischung aus Rückhand Stopp und Slice machen soll, die ihr entgegen kommt. So setzt sie die Rückhand ins Netz, Einstand!

...und es ist der bisher längste Ballwechsel der Partie, aber er geht an Sevastova, ist das bitter! Witthöft ist erneut ein wenig zu zurückhaltend und kassiert die Quittung in Form eines Fehlers per Vorhand. A propos Fehler: Auch Sevastova steckt da nicht zurück und setzt eine Vorhand ins Netz. Es folgt sogar noch eine Verwarnung, weil es beim Aufschlag zu lange dauert.

Der erste Versuch scheitert, weil Sevastova ihr eine Vorhand genau auf den Körper donnert und Witthöft nur schützend den Schläger vor sich halten kann. Es folgt eine lange Rally...

Sevastova verteilt weiter Geschenke in Form von unnötigen Fehlern. Witthöft attackiert den zweiten Aufschlag und erkämpft sich die ersten beiden Satzbälle. Jetzt aber!

Und den nutzt sie! Da kommt die Faust von Sevastova, die sich doch noch gefangen hat und nach längerer Rally von einer zu kurzen Rückhand der Gegnerin ins Netz profitiert. Sevastova verkürzt auf 4:5, aber eine direkte Chance bleibt der Deutschen noch: Ein weiteres Re-Break würde ihr den Satzgewinn bescheren.

Witthöft hat die Chance, sich drei Satzbälle zu erspielen, doch sie kommt zu zögerlich nach vorne und kann es nicht ausnutzen, dass Sevastova sehr weit in der Rückhandecke steht. Die Lettin packt dann beim nächsten Ballwechsel eine starke Rückhand longline aus. Witthöft wackelt weiter und plötzlich hat Sevastova den Breakball!

Witthöft spielt beim Aufschlag der Gegnerin unbekümmert und geht mit viel Mut in den Angriffsmodus. Sevastova wirkt nervös und bringt schon ihren dritten Doppelfehler. Eine Vorhand longline von Sevastova springt von der Netzkante ins Aus, das ist das 5:3! Noch ein Spiel fehlt Witthöft zum Satzgewinn.

Bisher liefen die Spiele bei beiden nicht fehlerfrei, aber jetzt schafft es Witthöft, ihr Spiel glatt und ohne grosse Probleme durchzubringen. Vielleicht bringt ihr das ja Selbstvertrauen für ein weitere Break.

Mit Glück bringt Sevastova ihren Aufschlag dann doch noch durch. Nach zwei Breaks ist momentan alles wieder in der Reihe. Witthöft ist dran mit Aufschlag.

Sevastova ist nun gefordert, aber sie hat nach wie vor Probleme, den ersten Aufschlag ins Feld zu bringen. Dann aber gelingt ihr ein sehenswerter Stopp, dafür ist sie bekannt. Den folgenden Spielball kann sie aber nicht nutzen, obwohl der erste Service kommt. Sie verzieht die Vorhand cross, Einstand!

Bei beiden ist das Spiel noch sehr fehlerhaft, die Nervosität ist spürbar. Witthöft setzt dann aber einen schwierigen Volley am Netz gut in die Rückhandecke. Sevastova ist noch dran, noch sie setzt den Ball knapp neben die Seitenauslinie. So geht das Spiel an die Deutsche und die führt mit 3:2.

Doch das Break gibt Sevastova keine Sicherheit. Stattdessen kontert Witthöft mit Wut im Bauch und erspielt sich drei Breakbälle. Den ersten wehrt die Lettin mit einem starken ersten Aufschlag noch ab, aber dann ist Witthöft wieselflink am Netz und schmettert erfolgreich zum direkten Re-Break, 2:2!

Und plötzlich wackelt Witthöft! Die vergebenen Breakchancen scheinen ihr noch im Kopf umher zu spucken und sie versemmelt einige Schläge. So hat sie gleich zwei Breakbälle gegen sich. Sevastova erwischt sie dann mit einer Rückhand longline auf dem falschen Fuss und schon führt die Lettin mit Break 2:1.

...und dann hat sie auch das Spiel in der Tasche. Eine lange Rally geht an die Lettin, weil Witthöft am Ende eine Rückhand nur mit dem Rahmen trifft und der Ball weit ins Aus segelt. Es steht 1:1.

Auch Breakball Nummer vier wird nicht genutzt, allerdings war die Rückhand longline zuvor von Sevastova auch sehr stark und platziert gespielt. Witthöft will es ihr nachmachen, doch sie setzt die Rückhand ins Netz. Somit hat Sevastova den Vorteil auf ihrer Seite...

Aber Witthöft bleibt dran! Sevastova hat den Spielball, aber die 22-Jährige returniert gut und hat dann das Glück auf ihrer Seite, als eine Vorhand von Sevastova im Netz hängen bleibt. Einstand!

...aber wieder ist die Vorhand zu ungenau. Witthöft wählt die crosse Variante aus der Rückhandecke, trifft den Ball aber deutlich zu spät. Ärgerlich!

Schade, sie kann die Chance nicht nutzen. Zweimal misslingt der 22-Jährigen die Vorhand und so geht es über den Einstand. Bei Sevastova kommen kaum erste Aufschläge, auch das spielt Witthöft in die Karten. Sie bekommt ihre nächste Breakchance...

Sevastova sucht noch nach ihrem Rhythmus. Erst gerät ihr ein Stopp zu lang, so dass Witthöft noch herankommt, dann ist der folgende Lob zu weit und geht hinter die Grundlinie. Anschliessend hat Witthöft in Folge eines weiteren Rückhandfehlers von Sevastova zwei Breakbälle!

Bereits das erste Spiel ist eng umkämpft. Witthöft kann den ersten Spielball nicht nutzen, weil sie eine Vorhand ins Netz setzt. Doch sie hat noch eine Chance und die kann sie nutzen, indem sie ihre Gegnerin zu einem Vorhandfehler zwingt. Somit steht es 1:0 für die Deutsche.

Es kann losgehen! Carina Witthöft serviert als Erste!

Inzwischen ist das vorausgegangene Match auf Court 4 beendet und Carina Witthöft und Anastasija Sevastova haben den Platz betreten. Sie werden sich noch ein paar Minuten warmspielen, dann geht es los!

Witthöft geht auch aufgrund der Weltranglisten-Position als Aussenseiterin ins Match. Sie belegt derzeit nur Rang 65 und kam bislang nicht über Platz 49 (2015) hinaus. Zudem hat Sevastova immerhin schon zwei WTA-Titel gesammelt. Darunter ist das Finale von Mallorca in diesem Jahr gegen Julia Görges sowie der Erfolg in Oeiras im Jahr 2010. Witthöft wartet noch auf einen Turniererfolg. Die beiden treffen zum ersten Mal aufeinander.

Sevastova spielte zur Vorbereitung die Hartplatzturniere in Toronto und Cincinnati. In den USA erreichte sie dabei das Achtelfinale gegen die an Nummer zwei gesetzte Simona Halep, die dann eine Nummer zu gross war. Witthöft musste sich in Cincinnati schon in Runde zwei der Wildcard-Spielerin Taylor Townsend (USA) geschlagen geben, schaffte es aber dann in New Haven immerhin ins Achtelfinale. Dort wartete die Tschechin Kristyna Pliskova, gegen die Witthöft in drei Sätzen unterlag.

Bei den Grand Slams war Sevastova in Folge des zwischenzeitlichen Karriereendes von 2012 bis 2015 nicht dabei. Während sie dann bei den ersten Wettbewerben in Melbourne, Paris und London in Runde eins oder zwei ausschied, sorgte sie in New York für eine Überraschung, als sie die damals an Position drei gesetzte Spanierin Garbine Muguruza in zwei Sätzen besiegen konnte. Erst im Viertelfinale zwang eine leichte Verletzung die Lettin zur Aufgabe gegen die Dänin Caroline Wozniacki. 2017 war Runde drei bei den Australian Open und in Wimbledon Sevastovas bestes Grand-Slam-Ergebnis.

Denn mit Anastasija Sevastova wartet eine Top-20-Spielerin auf die junge Deutsche. Sevastova ist bereits 27 Jahre alt, hat jedoch auch schon eine grosse Verletzungshistorie hinter sich. Im Alter von nur 23 Jahren beendete die Lettin im Mai 2013 ihre Karriere wegen anhaltender Beschwerden. Zwei Jahre später feierte sie jedoch ihr Comeback. Sie gewann vier ITF-Turniere innerhalb von drei Monaten und kehrte in die Top 100 der Weltrangliste zurück. Inzwischen hat sie es auf Platz 17 geschafft.

Witthöft und Sevastova müssen sich noch ein wenig gedulden, da sich das Spiel der Herren Albot und Escobedo noch im vierten Satz befindet. Aktuell soll es um 22:30 Uhr losgehen.

Bislang konnte Carina Witthöft bei einem Grand Slam noch nicht die zweite Turnierwoche erreichen. Seit 2013 nimmt sie an den grossen Turnieren teil. In New York hat sie erst zweimal gespielt und erreichte 2016 mit Runde drei ihr bisheriges Topresultat. Auch bei den Australian Open, den French Open oder in Wimbledon kam sie über die dritte Runde nie hinaus. Dennoch wäre schon ein Weiterkommen heute ein grosser Erfolg.

Willkommen aus New York zum vierten und letzten Grand Slam Turnier des Jahres. Die US Open elektrisieren trotz einiger Favoriten-Absagen wieder die Massen. Am Eröffnungstag greift auch Carina Witthöft erstmals zum Schläger. Die 22-Jährige hat mit Anastasija Sevastova eine schwere Auftakthürde zu meistern. Los geht es im Anschluss an das Match zwischen Radu Albot und Ernesto Escobedo auf Court 4. Momentan ist 22 Uhr als Startzeit geplant.