Fazit:
Der FC Barcelona steht nach einem 3:0-Erfolg gegen den FC Bayern München mit einem Bein im Finale der Champions League! Mehr als 75 Minuten sah es danach aus, als könnte der Deutsche Meister ein respektables Ergebnis im Campo Nou erreichen. Man war nicht nur ballbesitzmässig auf Augenhöhe, konnte der Anfangsphase des zweiten Durchgangs sogar seinen Stempel aufdrücken und Dominanz ausstrahlen. Barcelona hatte zunächst keine gefährlichen Abschlüsse. Mit einem Ballverlust von Bernat begann jedoch der Niedergang, für den in erster Linie Messi mit seinem überragenden Fähigkeiten verantwortlich war. Mit einem Doppelpack innerhalb von vier Minuten bewegte der Argentinier das Ergebnis in eine für Barcelona sehr schmeichelhafte Richtung. Neymar konnte in der Nachspielzeit sogar noch das 3:0 nachlegen. Dieser Spielstand nach den ersten 90 Minuten entspricht zwar nicht ansatzweise den Kräfteverhältnissen auf dem Rasen, muss nun aber von den Bayern in sechs Tagen aufgeholt werden. Im Gegensatz zum Viertelfinale gegen den FC Porto braucht es dafür schon ein Fussballwunder. Mut macht jedoch ein über weite Strecken guter Auftritt in Barcelona. Einen schönen Abend noch!

Tooor für FC Barcelona, 3:0 durch Neymar
Und dann ist es doch noch Rache für 2013! Die Bayern werfen noch einmal alles nach vorne, als die Katalanen nach Ballgewinn gnadenlos schnell umschalten. Durch die Mitte geht's nach vorne. Messi spielt aus dem Mittelkreis zum Brasilianer, der sich auf dem Weg zu Neuer nicht mehr aufhalten lässt. Er schliesst flach ins Glück ab!

Lewandowski wird auf dem rechten Flügel zur Grundlinie geschickt, doch am Ende ist der Ball zu steil. Noch zweieinhalb Minuten auf der Uhr.

Auf den Rängen wird bereits die Vereinshymne angestimmt. Es war und ist immer noch ein grosser Fussballabend, der für den Gast mit einem unglücklichen Ergebnis zu enden droht.

Die Nachspielzeit ist angebrochen. Sie beträgt vier Minuten!

Mit Rafinha bringt Enrique den Bruder von Thiago auf den Rasen. Barcelona scheint den 2:0-Vorsprung jetzt sichern zu wollen, denn mit Bartra wird in Kürze ein frischer Verteidiger eingewechselt werden. Es bleibt nicht mehr viel Zeit für den FC Bayern, um den Anschlusstreffer zu markieren.

Mit einem Auswärtstor würde dem Rekordmeister in sechs Tagen ein einziger Treffer zum Finaleinzug reichen, wenn Neuer nicht ein weiteres Mal hinter sich greifen muss. Der Abend ist mit dem Doppelschlag Messis bitter verlaufen, aber man hat bewiesen, dass man sich auch ersatzgeschwächt nicht verstecken muss.

Die Bayern müssen jetzt kühlen Kopf bewahren! Suárez bricht nach Neymars Anspiel auf die halbrechte Seite in den Sechzehner ein und feuert deutlich über den Kasten. Das Camp Nou feiert die beiden späten Tore, die für das Rückspiel am Dienstag einen grossen Vorteil bedeuten.

Tooor für FC Barcelona, 2:0 durch Lionel Messi
Messi düpiert Boateng und Neuer! Nach einem Rakitić-Steilpass mit dem Au0enrist auf die rechte Strafraumseite lässt der ehemalige Weltfussballer Boateng mit einem Haken aussteigen und legt die Kugel dann per Heber in seiner unnachahmlichen Art über Neuer ins linke Eck!

Erzwungen haben die Katalanen diesen Treffer nicht. Vielmehr wurde er ihnen durch einen Fehler von Bernat auf dem Silbertablett serviert. Wie reagieren die Münchner?

Tooor für FC Barcelona, 1:0 durch Lionel Messi
77 Minuten kaum zu sehen, bringt Messi den FC Barcelona nun nach vorne! Nach Bernats Ballverlust auf der linken Abwehrseite bringt Dani Alves die Kugel schnell zum argentinischen Superstar. Der nimmt im freien Raum ein hohes Tempo auf und feuert dann flach auf die rechte Ecke. Das Leder passt genau zwischen den Pfosten und die Handschuhe von Neuer!

Das Spiel nimmt sich jetzt eine erste Auszeit, in welcher das überragende Niveau etwas abfällt. Ein Unentschieden wäre für die Gäste ein tolles Ergebnis, aber es ist durchaus auch ein Sieg möglich. Barcelona hat sich in Durchgang zwei noch keine Riesenchance erarbeitet.

Erste echte Bewährungsprobe für ter Stegen! Thiago zieht nach einem Solo von Bernat aus 18 Metern ab, nachdem sein Landsmann quer zu ihm gepasst hat. Iniesta fälscht die Kugel ab, so dass der Heimkeeper die Richtung ändern muss. Der ausgebremste Ball wird letztlich sicher von ter Stegen aufgenommen.

Zwanzig Minuten noch zu gehen im Camp Nou, wo es nun überdurchschnittlich viele Unterbrechungen gibt. Die Bayern sind auf einem guten Weg zu einem zufriedenstellenden Hinspielergebnis. Die Konzentration muss bis zum Schlusspfiff hochgehalten werden.

Gelbe Karte für Neymar (FC Barcelona)
Die katalanischen Fouls passieren eher bei gemässigtem Tempo, sind deshalb aber nicht weniger schemrzhaft. Neymar mäht Müller an der rechten offensiven Seitenauslinie um.

Gelbe Karte für Piqué (FC Barcelona)
Piqué bewirbt sich nachdrücklich für eine Gelbe Karte, die Rizzoli Augenblicke nach der Grätsche des Innenverteidigers in die Beine von Lewandowski auch zieht. Barcelona kommt bei den Verwarnungen ziemlich gut davon. Gerade Rakitić läuft unverständlicherweise immer noch ohne Karte herum.

Die bayerische Dominanz zum Start in die zweite Hälfte ist wieder verschwunden. Rakitić wird im Zentrum von Messi in Szene gesetzt und spielt dann den Diagonalpass auf Neymar auf die linke Strafraumseite. Dieser schliesst aus gut 14 Metern ab, hat beim Anvisieren des rechten Winkels aber zu viel Rückenlage. Weit drüber!

Neuer im Libero-Modus! Der Gästekeeper erreicht einen Steilpass von Messi auf Neymar vor dem Brasilianer, da er dieses Anspiel schon früh vorausgeahnt hat. Er kann das Spielgerät 15 Metern vor der Strafraumlinie ins Seitenaus befördern.

Barcelona taut nach seiner schwachen ersten zehn Minuten auf. Es bleibt eine Partie auf allerhöchstem Niveau. Bei den Hausherren fehlt noch die geniale Aktion von Messi, den die Bayern vergleichweise gut im Griff haben.

Das erste Ausrufezeichen des spanischen Vertreters! Nach einer feinen Ablage von Suárez probiert sich Messi mit dem linken Fuss aus gut 20 Metern. Der Versuch des argentinischen Superstars hat ein hohes Tempo, ist aber zu unplatziert. Neuer hat keine Probleme.

Gelbe Karte für Juan Bernat (Bayern München)
Der nächste Eintrag ins Klassenbuch trifft Juan Bernat. Erneut beschleunigen die Katalanen das Spiel nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte. Bernat reisst Messi nieder. Richtige Entscheidung von Rizzoli für dieses taktische Vergehen.

Lahm ist zurecht erbost, dass der Freistosspfiff von Rizzoli ausbleibt. Der Weltmeisterkapitän wird nach einem Rafinha-Pass unweit der rechten Strafraumlinie von Mascherano zu Fall gebracht, klar in den Hacken getroffen. Der Unparteiische sowie sein Assisten scheint dies aber übersehen zu haben.

Gelbe Karte für Medhi Benatia (Bayern München)
Da Benatia den dribbelnden Iniesta bei hohem Tempo zu Fall bringt, sieht er für den Regelverstoss auf der halbrechten Abwehrseite weit vor dem Sechzehner die zweite Gelbe Karte des Abends.

Guardiola scheint in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, um seiner Mannschaft Mut zuzusprechen. Die Roten sind jetzt deutlich aktiver und halten die Kugel fern vom eigenen Kasten. Barcelona hat nach dem Seitenwechsel wenig zu melden.

Der Gast erwischt einen sehr offensiven Wiederbeginn. Man setzt sich erst einmal in der gegnerischen Hälfte fest und lässt die Katalanen nicht an den Ball kommen. Das gibt Sicherheit und wird bei gewisser Zielstrebigkeit bald zu weiteren Abschlüssen führen. Weiter so, Bayern!

... Xabi Alonso führt aus, trifft mit seinem halbhohen Versuch aus 18 Metern direkt in die rot-blaue Mauer. Aus solch einer guten Lage darf der Ball auch mal auf den Kasten kommen!

Gelbe Karte für Dani Alves (FC Barcelona)
Nicht einmal 30 Sekunden sind gespielt, als Müller Lewandowski per Grätsche schickt. Der Pole wird kurz vor der Strafraumkante auf halblinks von Dani Alves gefoult. Es gibt Gelb und einen Freistoss in bester Lage...

Willkommen zurück im Camp Nou! Vor mehr als 95000 Zuschauern vor Ort haben bisher ein Halbfinale auf allerhöchstem Niveau bestaunen, in dem das Heimteam bisher wie erwartet etwas stärker ist. In der Defensive hat das Enrique-Team jedoch einige Schwächen offenbart, die die Anhänger im Gästeblock auf ein Auswärtstor hoffen lassen. Freuen wir uns auf einen hochklassigen zweiten Durchgang!

Halbzeitfazit:
Der FC Bayern München hält zur Pause des CL-Halbfinalhinspiels beim FC Barcelona ein torloses Unentschieden. Katalanen und Süddeutsche liefern sich bisher ein sehr spannendes Match und stellen unter Beweis, dass vielleicht schon in diesem Duell die beiden besten Mannschaften Europas aufeinandertreffen. Die Mannschaft von Pep Guardiola zeigte insgesamt eine ordentliche Leistung, kann aber nicht jede Chance der Hausherren verhindern. Für diese Fälle hat man mit Manuel Neuer den besten Torhüter der Welt dabei, der seine Klasse auch schon zweimal präsentierte: Gegen Suárez und gegen Dani Alves wehrte er trotz bester Schusslagen ab. Lewandowski hätte die in Minute 18 nach vorne bringen können, traf den Ball aus sechs Metern aber nicht. Es wird auch nach dem Seitenwechsel ein heisser Tanz blieben. Die Bayern sind konzentriert, müssen in der gegnerischen Hälfte aber mehr Passgenauigkeit auf den Rasen bringen. Bis gleich!

Die Bayern werden froh sein, zunächst ein torloses Unentschieden mit in die Kabine zu nehmen. Mit Lewandowskis Möglichkeit hätte man zwar in Führung gehen können, aber hinten wurden dann doch einige Chancen der Katalanen zugelassen.

Aktuell zeigen die Süddeutschen zu wenig Präsenz in der gegnerischen Hälfte. Dort werden die Bälle dann doch zu schnell verloren. Räume sind definitiv vorhanden, aber der Mut zum Aufrücken der gesamten Feldspieler ist nicht immer vorhanden.

Barcelona zieht in der Phase kurz vor dem Halbzeitpfiff noch einmal die Zügel an! Dani Alves ist Adressat eines Lupfers von Iniesta. Nach schneller Annahme auf der rechten Strafraumseite will er die Kugel an Neuer vorbei spitzeln. Wieder macht sich dieser gross und vereitelt die nächste gute Möglichkeit!

Messi will den Freistoss aus mehr als 25 Metern direkt im Netz unterbringen. Der Versuch mit dem linken Innenrist hat nicht genügend Tempo, um Neuer wirklich in Bedrängnis zu bringen. Der Schlussmann ist in der rechten Torecke zur Stelle, fängt das Leder sicher ab.

Gelbe Karte für Xabi Alonso (Bayern München)
Der Spanier kann sich nach einem Foul von Lahm an Messi nicht zuückhalten, beschwert sich lautstark beim Unparteiischen. Dieser sieht die Zeit für die erste Verwarnung als gekommen an und belastet Alonso mit Gelb.

Noch haben sich Alonso und Co. im Aufbau kaum Fehler erlaubt; im Vergleich zum Porto-Match eine grosse Steigerung. Bernat nun mit der Ausnahme, die ihm fast teuer zu stehen kommt. Am Ende ist Boateng der Fels in der Brandung.

Die Heimfans reiben sich nicht nur an den in aller Ruhe ausgetragenen Abstösse von Neuer, sondern auch an einigen Entscheidungen von Referee Rizzoli. Der Italiener agiert heute eher mit der langen Leine, pfeift jedoch nicht unausgewogen. Die erste Gelbe Karte lässt noch auf sich warten.

Ballbesitzmässig ist die Partie ziemlich ausgeglichen. Es hat sogar bereits zwei Aktionen gegeben, in denen die Katalanen im eigenen Stadion gekontert haben. Wie der heutige Gegner können sich die Bayern von ihrer ganzen Ausrichtung her nicht an den eigenen Strafraum stellen. Barcelona hat zwar die besseren Abschlüsse, aber die Roten sind alles andere als chancenlos.

Nachdem Boateng nach einer halbhohen Flanke von der linken offensven Seite kurz vor Neymar geklärt hat, nickt Suárez infolge der fälligen Ecke von der linken Fahne nur knapp über das Gehäuse von Neuer. Hüben wie drüben gibt es einige Abschlüsse; wir erleben ein sehr interessantes Spiel!

Jetzt setzen sich die Münchener mal für ein paar Augenblicke vorne fest. Thiago hat seine erste auffällige Aktion, als er von links in Richtung Mitte dribbelt. Kurz vor der Strafraumkante wird er jedoch ausgebremst und findet dann auf die Schnelle keine Anspielstation.

Bayern im Algerien-Modus: Bei einem Freistoss aus zentraler Position, der durch ein Foul von Mascherano an Müller entsteht, wollen Alonso und Lahm eine Freistossvariante probieren, bei der der Spanier einen Schuss antäuscht und der ehemalige deutsche Nationalspieler dann flankt. Diese Hereingabe fliegt an Freund und Feind vorbei.

Messi wuselt sich von halbrechts in den Sechzehner, um dann mit dem linken Innenrist auf den zweiten Pfosten zu flanken. Die Hereingabe ist etwas zu steil angesetzt, was Neuer während seines Fluges erkennt und sie in das Toraus segeln lässt.

Es muss nicht jedes Mal eine Topchance herausspringen wie gerade eben durch Lewandowski, doch die Vorstösse der Bayern sind zum Durchatmen der Abwehrspieler sehr wichtig. Barcelona merkt dadurch ausserdem, dass man sich bei aller Dominanz nie zu sicher sein darf. Allein die Präsenz von Lewandowski ist unheimlich bedeutend für den deutschen Rekordmeister.

Lewandowskiiii beinahe mit dem 0:1! Müller kann an der rechten Grundlinie gleich drei Gegenspieler ganz alt aussehen lassen. Er findet mit seinem flachen Ball den Weg ins Zentrum. Dort läuft der polnische Angreifer ein, trifft das Spielgerät aus sechs Metern aber nicht richtig. Ter Stegen hätte wenig Chancen gehabt!

Barcelona hat die Bayern da, wo man sie haben möchte: in der eigenen Hälfte. Die defensiven Umstellungen sind noch nicht vollständig verinnerlicht worden. Der Führungstreffer der Katalanen liegt in der Luft!

Neymar mit der nächsten Möglichkeit! Suárez lässt sich nach Eindringen in den Sechzehner nicht stoppen und passt von der rechten Grundlinie flach in den Fünfer. Der brasilianische Superstart will dort direkt abnehmen. Rafinha stellt sich dem Abschluss aus kurzer Distanz entgegen und verhindert den Gegentreffer.

Mit Tempo im Rücken ist nicht nur Messi kaum zu halten. Die Dreierkette hat in der ersten Viertelstunde nicht wirklich funktioniert. Deshalb wird sie von Pep Guardiola nun um einen Spieler aufgestockt. So konnte es nicht mehr lange gutgehen!

Suárez vergibt die Riesenchance! der Sommerneuzugang aus Liverpool wird auf halbrechts per Busquets-Kopfball nach ter Stegen-Schlag geschickt und hat plötzlich freie Bahn in Richtung Neuer. Der Torhüter bleibt lange stehen, Suárez schliesst zentral ab und bleibt an Neuers rechtem Fuss hängen. Das hätte das 1:0 sein müssen!

Das Guardiola-Team macht in Ballbesitz einen sehr ordentlichen Eindruck. Wenn das Offensivtrio der Katalanen jedoch mit Tempo angerollt kommt, wird es brenzlig. Insofern haben die Münchener Glück, dass Schiedsrichter Rizzoli bisher viel laufen lässt.

Die Hausherren probieren es mit zahlreichen Pässen in die Tiefe. Wenige Momente nach einem Suárez-Schuss aus der zweiten Reihe, den Neuer sicher unter sich begräbt, ist der deutsche Nationaltorwart nach einem langen Anspiel gefordert. Er rettet weit vor seinem Strafraum vor Neymar mit dem Kopf. Der Brasilianer stand allerdings ohnehin im Abseits.

Auch die Roten haben ihre Premierenmöglichkeit. Müllers Flanke vom rechten Flügel wird von Piqué überraschenderweise nicht kontrolliert. So rutscht die Kugel an der Strafraumkante zu Lewandowski durch. Dessen Fernschussversuch aus 22 Metern blockt Mascherano mit der Brust ab.

Die Bayern werden in der Anfangsphase früh attackiert, zeigen aber ihre Passsicherheit und lassen sich noch nicht zu Fehlern im Aufbau zwingen. Barcelona will den Ball haben, doch zumindest in der gegnerischen Hälfte erobern sie ihn nicht. Die ersten Minuten sind ziemlich hektisch.

Die erste gefährliche Strafraumszene gehört den Gastgebern. Messi schickt Suárez mit einem Lupfer auf die halbrechte Seite. Der Nationalspieler aus Uruguay leistet sich einen harten Zweikampf mit Boateng, bei dem der Weltmeister mit dem rechtem Arm arbeitet. Am Ende nimmt Neuer die Kugel auf.

Nachdem Pep Guardiola bei der 0:2-Niederlage in Leverkusen eine B-Elf antreten liess, sind von der wochenendlichen Startelf nur Manuel Neuer, Rafinha, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm übriggeblieben. Die Gäste beginnen mit einer Dreierkette um Benatia, Boateng und Rafinha.

Luis Enrique nimmt im Vergleich zum 8:0-Kantersieg in Córdoba keine personellen Änderungen vor. Im Gegensatz zum heutigen Gegner verzichtet der FC Barcelona im Ligaendspurt auf die Schonung seiner Topstars, kann sich dies bei nur zwei Punkten Vorsprung auf Real Madrid aber auch nicht erlauben. In einem 4-3-3 sollen die Münchner beherrscht werden.

Barcelona oder Bayern – wer erarbeitet sich die bessere Ausgangslage für das Rückspiel am Dienstag? Die Süddeutschen haben in der diesjährigen K.O.-Phase weder in Lviv noch in Porto gewinnen können. Heute würden sie wahrscheinlich ein Unentschieden sofort unterschreiben. Drücken wir die Daumen, dass die bayerische Hoffnung von Barça noch nicht vollständig zerstört wird!

Pep Guardiola nimmt erst nach der Hymne Platz auf der Gästebank. Eine neue Perspektive in seinem alten Stadion.

Bei angenehmen 19° C laufen die 22 Hauptdarsteller ein. Das komplette Campo Nou präsentiert dazu eine beeindruckende Choreographie, die auf die bisherigen vier CL-Titel der Hausherren Bezug nimmt.

Das Kribbeln wird immer grösser vor diesem hoffentlich hochklassigen Halbfinalhinspiel. Eine Personalnachricht lässt die Anhänger des deutschen Rekordmeisters schon vor dem Anpfiff jubeln: Robert Lewandowski wird dank einer Gesichtsmaske spielen können. Seine Halbfinalfähigkeiten hat er vor zwei Jahren gegen Real Madrid mit einem Viererpack im Hinspiel bewiesen...

Der Schiedsrichter dieser 90 Minuten ist für die Weltmeister bei den Bayern ein alter Bekannter, an den man gute Erinnerungen hat. Nicola Rizzoli pfiff im vergangenen Sommer das WM-Finale in Rio de Janeiro. Der 43-jährige Architekt aus Italien ist amtierender Weltschiedsrichter und aktuell auf dem Zenit seines Schaffens. Er bekommt an den Seitenlinien Unterstützung von seinen Landsleuten Elenito Di Liberatore und Mauro Tonolini.

FCB versus FCB, das heisst auch ter Stegen gegen Neuer. Die beiden Deutschen gehören zur Spitze der mitspielenden Torhüter, wobei Bayerns Schlussmann nicht erst bei der Weltmeisterschaft in Brasilien die Position der globalen Nummer eins erreicht hat. Der ehemalige Gladbacher ter Stegen hat ähnliche Anlagen, ist auf allerhöchstem Niveau aber noch nicht sehr lange dabei. In Barcelona ist er nur in der Königsklasse gesetzt, bekommt in der Primera División keine Spielpraxis. Freuen wir uns auf zwei Keeper, die auch mal ausserhalb der Strafräume agieren.

Ein entscheidendes Element im Gebilde der Roten könnte Thiago werden. Der 24-jährige Spanier wechselte vor anderthalb Jahren durch eine Ausstiegsklausel von Barcelona nach München, wo er seine grossen Fähigkeiten trotz schwerwiegender Verletzungen bereits eindrucksvoll unter Beweis stellte. In Katalonien gehörte der damalige Youngster meist zur zweiten Reihe, kam beispielsweise beim CL-Titel 2011 nur einmal in der Gruppenphase zum Einsatz. Bei seiner Rückkehr wird er alles geben, um seinen Landsleuten sein Können zu präsentieren. Schliesslich war er in der Nationalmannschaft bisher auch noch keine echte Alternative.

Dass es für die Bayern heute in erster Linie darum geht, die Hypothek für das Rückspiel am kommenden Dienstag nicht zu gross ausfallen zu lassen, liegt neben den eigenen Schwächen in dieser Phase an der überragenden Form der Katalanen. Von den letzten 16 Spielen gewann die Mannschaft von Trainer Luis Enrique 15 und erzielte dabei 49 Tore. Wenn das Niveau bis zur Sommerpause gehalten werden kann, könnte man Anfang Juni in Berlin den Gewinn des Triples feiern. Rafinha

Nach dem nationalen Double im Vorjahr und dem Ausscheiden im DFB-Pokal vor einer Woche ist der zweite CL-Titel innerhalb von drei Jahren nötig, damit eine Steigerung unter dem spanischen Coach konstatiert werden kann. Ein Endspiel gegen den FC Barcelona wäre wohl besser gewesen, doch die Auslosung hat es so gewollt, dass die Münchener Defensive den Topsturm um Messi, Suárez und Neymar zweimal ausschalten um, um nicht auszuscheiden. 20 Treffer hat das Weltklassetrio in dieser internationalen Saison bereits erzielt.

"Die Meisterschaft ist der ehrlichste Titel", hörte man nach der 25. Meisterschaft des FC Bayern aus vielen Mündern an der Säbener Strasse. Wegen seiner beeindruckenden Konstanz stehen die Roten vollkommen zurecht mit riesigem Vorsprung an der Spitze der Bundesliga. In den Cup-Wettbewerben hingegen zahlt sich das Abrufen des Spitzenniveaus zum Ende einer Saison aus. Mit einigen Verletzungen von Schlüsselspielern geht das Guardiola-Team geschwächt in die letzten Wochen und ist heute erstmals in dieser Saison nicht Favorit in einer Partie.

Zahlreiche Beteiligte beider Seiten stehen heute im Fokus, müssen ihre fraglos vorhandenen Fähigkeiten unbedingt abrufen, um einen erfolgreichen Abend zu erleben. Niemand steht allerdings dermassen im Mittelpunkt wie Pep Guardiola. 1040 Tage nach seinem letzten Arbeitstag beim FC Barcelona kehrt er erstmals als Gegner zurück an die alte Wirkungsstätte. Der mit 14 Titeln erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte hat in München bereits unter Beweis gestellt, dass er nicht nur bei seinem Herzensverein auf höchstem Niveau funktioniert. Zur Krönung seiner bisherigen Tätigkeit im deutschen Fussball ist er auf den Gewinn der Königsklasse angewiesen.

Zwei Jahre nach dem 7:0 innerhalb von 180 Minuten muss der deutsche Rekordmeister erneut den katalanischen Weltklub aus dem Weg räumen, um auf der nächsten Stufe um den grössten europäischen Titel zu kämpfen. Ein wirklicher Klassiker ist der Vergleich zwischen FCB und FCB bisher nicht gewesen, doch mit der dritten K.O.-Begegnung in sieben Spielzeiten wächst langsam das Potential eines denkwürdigen Dauerduells zweier Topvereine. Spannend ist es bei den letzten beiden Kräftemessen nicht geworden: Im Viertelfinale 2009 machte Barça schon im Hinspiel alles klar; 2013 liessen die Bayern unter Jupp Heynckes trotz grossen Vorsprungs auch beim Wiedersehen nicht nach.