Kleine Strafe (2 Minuten) für Evgeniy Dadonov (Russland)

Fazit:
Endlich, der erste Erfolg für die Gastgeber der diesjährigen Eishockey-WM! Dass trotz vier eigener Tore der Kasachen Torhüter Kolesnik zum Spieler des Spiels gewählt wird, sagt alles aus. Unfassbare 43 Saves sammelte der Goalie der Kasachen - auch, weil es die Russen lange Zeit versäumten, gegen die unterlegenen Aufsteiger den Sack zuzumachen. Erst Lyubimovs Treffer zehn Minuten vor Ende beruhigte die russischen Gemüter etwas, nachdem ihre Auswahl zuvor bereits drei Führungen aus der Hand gegeben hatte. Für den Titelkandidaten Russland steht am Ende also ein wenig glanzvoller Pflichtsieg, immerhin aber die wichtigen erst drei Punkte. Kasachstan dagegen verkaufte sich erneut gut und ist alles andere als ein sicherer Wiederabsteiger. Es bleibt spannend in Gruppe A, weiter geht es diesen Nachmittag mit dem Aufeinandertreffen der direkten Konkurrenten Schweiz und Norwegen. Viel Spass noch bei der Eishockey-WM, wir sagen zunächst tschüss aus Moskau!

Nach 43 (!!) Paraden verlässt Kolesnik den Kasten für das letzte Aufbäumen. Zwei Tore in eineinhalb Minuten - mal sehen, ob die Rechnung aufgeht.

Russland strebt nach Ablauf der Unterzahl nun nach der endgültigen Entscheidung, aber nach wie vor leisten sich die Blau-Weiss-Roten etwas zu viele Puckverluste. Zudem sind die Blauen weiterhin aufmerksam in der Defensive.

Den Sieg vor Augen, steht die russische Offensive nun etwas sicherer und hält vor allem konsequenter gegen die Angriffe des zentralasiatischen Teams. Diesen wiederum scheint der letzte Wille zu fehlen, dieses Spiel mit zwei Toren noch ein letztes Mal umzubiegen.

Nun wagen sich die Blauen wieder einmal in die Mitte, aber Krasnoslobodtsevs Schlenzer verfehlt das Ziel knapp. Kommt noch einmal das grosse Aufbäumen des Aufsteigers? Zumindest der Einsatz stimmt.

Tor für Russland, 4:6 durch Roman Lyubimov
Die Distanzschüsse könnten Russland am Ende den Dreier sichern! Lyubimov zieht ab, Kolesnik sieht überhaupt nichts, und die Scheibe liegt im Netz. Mit der ersten Zwei-Tore-Führung im Rücken müsste es doch für den Favoritensieg reichen - oder?

Anton Belov bleibt brandgefährlich. Der schussgewaltige Verteidiger kreiert immer wieder gefährliche Situationen für die Gastgeber, und sei es durch Abpraller. Auch diesmal hilft das Stochern der Stürmer allerdings nichts. Es bleibt bei der knappen Führung.

Auch in Sachen Strafzeit liegt die Sbornaja vorne, wenn auch etwas knapper: Sechs Minuten haben die Russen bereits angesammelt, ihre Gegner dagegen zehn. Die letzten beiden Minuten gehen auf das Konto von Roman Starchenko, der seinen Gegner zu Fall bringt und deshalb eine Zwangspause bekommt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Roman Starchenko (Kasachstan)

Fast 20 Sekunden steht Sergei Shirokov hinter dem kassachischen Tor und sucht die ideale Anspielstation. Auch wenn es bei einem Spielstand von 4:5 und 15:35 Schüssen komisch erscheint: Kasachstan setzt weiter auf eine stabile Defensive.

Tor für Russland, 4:5 durch Anton Belov
Wieder haben die Russen eine Antwort, und wieder heisst diese Antwort Anton Belov! Diesmal zieht der Verteidiger von der blauen Linie ab. Sein Hammer wird von einem kasachischen Verteidiger abgefälscht und schlägt unhaltbar für Kolesnik unter der Latte ein. Die Zuschauer bekommen also weiter keine Zeit zum Durchpusten - richtig so!

Tor für Kasachstan, 4:4 durch Maxim Semyonov
Unglaublich, wieder kommen die Blauen zurück! Russlands Defensive zeigt sich wieder einmal nicht sattelfest, und diesmal schlägt Semyonov nach Vorarbeit der eingebürgerten Boyd und Dawes zu. Ein Abpraller findet den Linkshänder, der aus spitzem Winkel direkt abzieht und Bobrovski überwindet. Es ist ein irres Hin und Her im Moskauer Eispalast - wer das bessere Ende für sich haben wird, weiss nur die Glaskugel!

In jedem Fall bleibt dem Aussenseiter noch mehr als eine Minute an Powerplay. Entsprechend forsch gehen sie von Beginn an zu Werke.

Zwanzig Minuten bleiben den Kasachen noch für die nächste Überraschung bei dieser WM. Oder machen die Russen endlich alles klar? Wir sind gespannt!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Vadim Shipachyov (Russland)

Drittelfazit:
27 Saves von Vitali Kolesnik - noch Fragen? Die russische Offensive knüpfte nahtlos an den ersten Durchgang an, liess allerdings noch mehr Grosschancen aus. Erst Belov erlöste das russische Publikum kurz vor Drittelende. Weil Kasachstan etwas Pech hatte, vor allem aber kaum noch nach vorne kam, steht vor Beginn des Schlussabschnitts eine knappe russische Führung zu Buche.

Brandon Bochenski trifft die Latte! Direkt nach Shirokovs Riesenchance tankt sich der Kasache seinerseits durch und zieht aus zentraler Position ab. Die Scheibe klatscht gegen die Latte und prallt zurück ins Feld, wo die russische Defensive aber zur Stelle ist und das Gerät aus der Gefahrenzone arbeitet.

Shirokov verpasst das 5:3! Direkt nach dem Führungstreffer zieht der Angreifer über links nach vorne und versucht den Schlenzer auf das lange Eck. Doch der kasachische Keeper ist wieder einmal zur Stelle.

Tor für Russland, 3:4 durch Anton Belov
Ist der Bann jetzt gebrochen! Im zweiten Versuch kommt Belov auf rechts an die Scheibe und bringt den Puck mit einem trockenen halbhohen Versuch im Tor unter. Nach zwanzig Minuten des Anrennens liegen die Russen wieder in Führung!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Nikita Ivanov (Kasachstan)

Wie beim Handball fahren die Blau-Weiss-Roten um die kasachische Defensive, aber sie finden einfach nicht mehr die Lücke. Immer wieder steht ein Schoner oder Schläger im Weg - andererseits können die Männer von Kasachstans Coach und Rekordspieler Alexander Koreschkow kaum selbst einmal für Entlastung sorgen.

Hart können sie auch: Vadim Shipachyov checkt den Kasachen Artemi Lakiza heftig in die Bande, was die Schiedsrichter jedoch nicht ahnden. Das kann man auch anders sehen.

Die russische Offensivparty geht weiter. Diesmal scheitert Plotnikov aus kurzer Distanz an Kolesnik, der inzwischen 18 Paraden angesammelt hat.

Das erlebt man auch nicht alle Tage: Noch vor der Hälfte der Partie bekommen die Blauen die erste Strafe wegen Zeitspiels aufgebrummt. Die Marschroute scheint klar: Russland entnerven und am Ende mit einem Lucky Punch vielleicht sogar die Sensation schaffen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Roman Savchenko (Kasachstan)

Irgendeinen müssen die Russen doch machen! Weil weder die Distanzschüsse fallen noch Kolesnik im Eins-gegen-Eins überwunden werden kann, versucht es Mozakin besonders raffiniert. Zwei Meter vor dem Kasten täuscht der Angreifer einen Schuss an, dreht sich aber nach hinten und will die Scheibe mit der Rückhand ins lange Eck schieben. Ein Geniestreich - aber ein kasachischer Verteidiger ist zur Stelle und bekommt noch den Schlittschuh in die Schussbahn. Russland arbeitet weiter am vierten Treffer, aber noch steht das Unentschieden!

Das vierte Tor fällt einfach nicht! Distanzschüsse klappen nicht, also versucht es Mozyakin technisch besonders raffiniert. Alleine vor dem Keeper täuscht der Russe den Schuss an, dreht sich allerdings noch einmal nach hinten und will die Scheibe mit der Rückhand ins lange Eck streicheln. Ein Geniestreich - doch ein kasachischer Verteidiger eilt gerade noch rechtzeitig zurück und hält seinen Schlittschuh in die Schussbahn. Weiter 3:3 - wie lange noch?

Russland gegen Kasachstan in Moskau - wir sind live zurück! Stolze sechs Tore hatte das erste Drittel zu bieten, so kann es gerne weitergehen! Nach 20 Sekunden setzt Ivan Telegin die erste Duftmarke, aber Vitali Kolesnik kann zur Seite abwehren. Nach Schüssen führt die Sbornaja inzwischen 17:9, allerdings gibt das bekanntlich keinen Extratreffer. Die Tore müssen also endlich fallen, um den kompletten Fehlstart des Gastgebers zu vermeiden. Und seien wir ehrlich: Alles andere als ein Sieg nach regulärer Spielzeit wäre eine Enttäuschung für die Russen. Mehr noch: Im engen Kampf um eine gute Platzierung für das Viertelfinale könnte ein solcher Punktverlust entscheidend sein.

Drittelfazit:
Durchatmen, liebe Eishockey-Fans! Die Sbornaja begann standesgemäss und netzte bereits nach sieben Minuten ein. Wer allerdings dachte, dass der russische Express damit endgültig ins Rollen kommen sei, sah sich getäuscht. In weniger als einer Minute drehten die Kasachen das Spiel - nur, um Russland in weiteren zwei Minuten wieder in Führung gehen zu sehen. Anschliessend brannten vor allem die Blau-Weiss-Roten ein Offensivfeuerwerk ab, aber das vierte Tor wollte einfach nicht fallen. So besorgte Rybanov etwas überraschend kurz vor Schluss mit einem ganz frechen Treffer den erneuten Ausgleich für Kasachstan. nach dem starken Auftakt gegen die Schweiz scheinen die Blauen den beachtlichen Trend zu bestätigen - sehen wir mal, ob sie dieses Tempo bis zum Ende gehen werden können. Bis gleich!

Tor für Kasachstan, 3:3 durch Yevgeni Rymarev
Die alte Weisheit gilt: Wer die Dinger vorne nicht macht, wird irgendwann dafür bestraft! Zwei Sekunden vor Ende des Überzahlspiels erzwingen die Blauen mit starkem Einsatz das 3:3 und bringen die Moskauer Arena für ein paar Sekunden zum Schweigen. Rybanov schiesst von hinter dem Tor Keeper Bobrovski an und setzt mit dieser unfassbar dreisten Aktion den Schlusspunkt eines unglaublichen Auftaktdrittels!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Evgeniy Dadonov (Russland)

Einer muss ihn jetzt mal machen! Burmistrov lässt Korabeynikov sehenswert auf die Knie sinken und schliesst dann aus einem Meter ab. Aber wieder steht da dieser Kolesnik und macht sich ganz breit. Es bleibt bei der knappen Führung für die Sbornaja!

Die Russen wollen jetzt auch nachlegen. Chudinov setzt auf die feine Klinge und bringt einen sehr feinen Flachschuss auf die linke Ecke. Der Puck rauscht aber ganz knapp am Pfosten vorbei.

Um ein Haar macht Plotnikov das vierte Tor für die Sbornaja. Doch der Keeper der Blauen bekommt noch einen Schoner an den Flachschus und der Puck trudelt langsm am rechten Pfosten vorbei.

Tor für Russland, 2:3 durch Sergei Mozyakin
Verrückte Welt in Moskau - Russland biegt das Spiel zurück! In inzwischen doppelter Überzahl schliesst Mozyakin aus zentraler Position ab, und die Scheibe schlägt rechts oben ein. Das Publikum ist nach wie vor voll da und will jetzt den nächsten Treffer.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Vyacheslav Tryasunov (Kasachstan)

Wegen übertriebener Härte müssen die Kasachen die erste Unterzahl überstehen. Ein starker Distanzschuss von Vadim Shipachyov findet um ein Haar sein Ziel, weil Keeper Kolesnik überhaupt nichts sieht. Aber er wird angeschossen - Glück für die Zentralasiaten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Konstantin Pushkaryov (Kasachstan)

Tor für Russland, 2:2 durch Roman Lyubimov
Geschockt sieht anders aus - hier geht es Schlag auf Schlag! Im direkten Gegenzug spielen die Weiss-Roten schön auf rechts, wo Sergei Kalinin umstandslos in die Mitte ablegt. Roman Lyubimov steht am langen Pfosten und lässt sich nicht zweimal bitten.

Tor für Kasachstan, 2:1 durch Roman Starchenko
Durch einen schlimmen Aufbaufehler verliert die Sbornaja den Puck im eigenen Drittel und bekommt die Scheibe einfach nicht mehr weg. Nach drei, vier Versuchen ist es Starchenko, der aus der Mitteldistanz draufhält und den Blauen die überraschende Führung bringt. Spiel gedreht - in nicht einmal einer Minute!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sergei Shirokov (Russland)

Tor für Kasachstan, 1:1 durch Dustin Boyd
Der Aufsteiger antwortet frech in Überzahl! Es gibt kurze Diskussionen darüber, ob das Tor korrekt war, aber die Analyse zeigt: Der Puck war klar hinter der Linie.

Tor für Russland, 0:1 durch Evgeniy Dadonov
Der Eispalast bebt das erste Mal! Evgeniy Dadonov schiebt nach sehenswert zurückgelegtem Pass klug ein und erzielt den ersten russischen Treffer des Turniers. Der Bann scheint gebrochen!

Die Kasachen treten komplett in Blau auf, kommen aber kaum einmal in die Offensive. Diesmal blockt Sergei Mozyakin sauber den Angriff ab und leitet sofort weiter auf Ivan Telegin, der es von links mit einem Rückhandschuss versucht. Vitali Kolesnik hält die Scheibe fest - Bully im Drittel der Aussenseiter.

Von Beginn an machen die Russen Druck - man spürt, dass sie etwas gutmachen wollen. Alexander Burmisttrov legt von hitner dem Tor schön ab auf Slava Voynov, aber der kann die Scheibe im Slot nicht kontrollieren.

Die Statistik spricht jedenfalls eine klare Sprache zugunsten der Hausherren: Vier Begegnungen, vier Siege. Zuletzt setzte sich Russland 2014 gleich mit 7:2 durch. Sergei Plotnikov, damals doppelter Torschütze, schnürt auch heute seine Schlittschuhe für die Sbornaja.

Trotz der vermeintlich klaren Ausgangslage sollten die Russen nicht zu entspannt auf das Eis gehen: Mit einem 3:2 nach Penaltyschiessen gegen die Schweiz sorgte Kasachstan gleich für die nächste dicke Überraschung des Turniers. Und trotz aller Verbindungen zwischen den Ländern: Auch dem grossen Nachbarn würden die Blau-Gelben sicher gerne eins auswischen.

Das zentralasiatische Team, als frühere Sowjetrepublik Russland bis heute eng verbunden, könnte dabei genau der richtige Aufbaugegner sein. Seit 2009 pendelt die Truppe zwischen Top-Division und der zweitklassigen Division I hin und her. Alles andere als der nächste direkte Abstieg wäre ein Riesenerfolg für Alexander Koreschkows Männer.

Die russische Seele wurde am Freitagabend tief getroffen. Ein 0:3 gegen die tschechische Republik - und das auch noch vor heimischem Publikum! Für die Sbornaja, die sich nicht völlig zu Unrecht jedes Jahr wieder als Titelanwärter betrachtet, war das schlicht eine Demütigung. Vom Weltmeister 2014 und WM-Zweiten 2015 wird heute eine entsprechende Wiedergutmachung erwartet, das heisst nichts anderes als ein klarer und ungefährdeter Sieg gegen Kasachstan.